Indonesiens laute Hauptstadt

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Indonesien
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Als wir mit der Fähre von Malaysia nach Indonesien eingereist sind, nahmen wir von der Stadt Tarakan einen Flug nach Jakarta. Der Flug war alles andere als gemütlich, weil die Heizung irgendwie kaputt war. Mein Sitznachbar und Manuela hatte so kalt, dass sie gleich eine Ganzkörperverhüllung anzogen.

Wir sind aber glücklicherweise nicht erfroren und nachdem wir unser Gepäck abgeholt hatten, wurden wir wie immer von der üblichen Meute Taxifahrer in Empfang genommen. Nachdem wir denen mehrmals versichert haben, dass wir kein Interesse an einem überteuerten Taxi hätten, liessen sie uns auch in Ruhe.

Über Grab (Uber in Asien) bestellten wir ein Taxi und setzten uns auf eine Bank um darauf zu warten. Allerdings wurden wir auch da nicht in Frieden gelassen, weil gefühlt jeder Zweite am Flughafen ein Foto mit uns machen wollte. Man denkt sich die Leute in Jakarta hätten schon mal einen weissen Touristen gesehen, aber dieses Phänomen wird uns noch die ganze Indonesien-Reise begleiten.

Komischerweise tauchte unser Grab-Taxi einfach nicht auf obwohl es in der Nähe angezeigt wurde. Leider konnte am Flughafen wirklich keiner English sprechen, aber wir kriegten über Google Translate raus, dass Grab am Flughafen von Jakarta verboten ist. Wenig später fanden wir aber einen Schalter der mit Grab angeschrieben war und buchten unser Taxi dort. Leider kamen zu dem Preis der in der App angezeigt wurde noch zahlreiche ominöse Gebühren dazu. Nach langem Hin und Her bezahlten wir dann doch und wurden gleich zum Start unserer Indonesien-Reise so richtig abgezockt. Das fing ja gut an!

Auch unser Hotel in Jakarta war etwas schmuddelig und roch überall nach Rauch. Wir waren aber so müde, dass wir eigentlich überall geschlafen hätten und so hofften wir, dass der morgige Tag etwas besser läuft.

Am nächsten Morgen fanden wir in unserer Nachbarschaft die Suisse-Bakery mit frischen Gipfeli und Brötchen. Der Tag fing also schon mal gut an. Ausserdem war gerade Ramadan und die meisten Einwohner in Jakarta gingen aufs Land um ihre Familien zu besuchen. So hielten sich die Staus und die Luftverschmutzung in Grenzen, was der Aufenthalt in der Stadt angenehmer machte.

Nach unserem Zmorgen nahmen wir ein Grab zum Flohmarkt der Stadt. Der Flohmarkt erstreckt sich entlang einer langen Strasse, wo sich Laden an Laden reiht und jeder seine eigenen Kuriositäten verkauft. Viele Antiquitäten waren noch von den holländischen Kolonialherren, aber leider passt nichts davon in unseren Rucksack.

In der Nähe des Flohmarkts war gleich die grösste Moschee Asiens – unser nächstes Ziel. Aufgrund des Ramadans war ziemlicher Betrieb, aber anders als in Kuala Lumpur, durften wir als Ungläubige die Moschee auch betreten. Natürlich nicht ohne den Zauberumhang, aber wir wurden um einiges freundlicher begrüsst als in Malaysia.

Manuela im Zauberumhang

Als wir auf die Uhr guckten wussten wir auch wieso es so viele Menschen in der Moschee hatte, den um drei Uhr beginnt das Nachmittagsgebet. Von einem Balkon konnten wir dem Gebet dann auch zuschauen. Während dem Gebet herrschte Gänsehaut-Stimmung aber auch hier war der Unterschied zwischen Man und Frau wieder offensichtlich.

Die Moschee wurde fast korrekt aufgeteilt (Frauen links/Männer rechts)

Die Frauen trugen über ihrem Kopftuch nochmals ein Kopftuch und mussten in einer kleinen Ecke an der Seite beten. Während die Männer viel mehr Platz hatten und direkt vor der heiligen Wand beten könnten. Dieses Bild trübte die sonst friedliche Stimmung in der Moschee etwas.

In der Moschee trafen wir noch auf Julia aus Deutschland. Sie war mit einem Guide aus ihrem Hostel unterwegs und der erklärte uns alles über die Moschee und den Islam in Indonesien. Nach der Moschee liefen wir weiter zum Nationalmonument. Das war ein riesiger Platz mit einer hohen Fackel in der Mitte. Es tummelten sich einige Touristen darum, aber sonst war da nichts Spezielles.

Nationalmonument

Am Abend gingen wir dann noch zu Julia ins Hotel zum Essen. Wir tauschten Reisetipps aus und planten unseren Trip durch Java. Sie wollte weiter nach Raja Ampat und wir entschieden uns zuerst noch etwas auf der Insel Java zu bleiben.

Unser nächstes Ziel war die Stadt Yogjakarta, wo man sich Tempel und die Batik-Produktion anschauen kann. Weil die Insel Java total überbevölkert ist und sich ein riesen Stau durch die ganze Insel zieht, entschieden wir uns den Zug nach Yogaja zu nehmen. Mehr zur Zugfahrt und Yogja gibt’s im nächsten Beitrag.