Ordentlicher als die Schweiz – Singapore

Von Fabian

Nachdem wir in Perhentian endlich unseren Open Water Tauchkurs abgeschlossen hatten, wollten wir unsere Tauch-Safari auf der Insel Tioman fortsetzen. Leider war aber Manuelas Fuss von einer Entzündung so geschwollen, dass sie nicht tauchen konnte. Deshalb verbrachten wir nur eine Nacht auf der Insel und reisten am nächsten Tag wieder ab.

Wir haben unser aber trotzdem in einem Tauchcenter erkundigt und die Tauchspots sollen sogar noch besser als auf Perhentian sein. Vielleicht kehren wir später noch einmal nach Tioman zurück aber vorerst stiegen wir in den Bus Richtung Singapore. Da Singapore ein eigenständiges Land ist, mussten wir den Bus vor der Grenze verlassen und zu Fuss durch die Passkontrollen. Dies ging aber alles sehr zügig und geordnet voran. Nicht umsonst hat Singapore den Ruf als effizienteste Stadt in ganz Asien.

Unser Hostel befand sich in Chinatown und der Taxifahrer hatte keine Mühe es zu finden. Schon auf dem Weg dorthin ist uns aufgefallen wie ordentlich und blitzblank die ganze Stadt ist. Zum Glück war das auch in unserem Hostel so obwohl alles sehr eng war. So konnte man beispielsweise auf der Toilette kaum die Türe schliessen so eng war alles.

Wir wollten aber sowieso nicht so viel Zeit im Hostel verbringen, weshalb wir die U-Bahn (ja das gibt es in Asien) nach Little India nahmen. Als wir die U-Bahn Station verliessen, stiegen einem die Düfte von indischen Gewürzen in die Nase und überall waren Strassenstände mit Blumen und Früchten. Alles war wie in Indien ausser, dass alles viel zu sauber war um wirklich authentisch zu sein. Uns war aber auch ein sauberes Indien mehr als recht und nach einem kurzen Besuch beim Sari-Markt gönnten wir uns ein südindisches Banana-Leaf Curry – eines der besten Curries auf unserer Reise.

Singapore ist berühmt für seine hervorragenden Museen und so mussten wir fast eines besuchen, obwohl wir nicht so die Museumsgänger sind. Wir entschieden uns für das Nationalmuseum, welches die Geschichte über die Entstehung Singapurs erzählt. Das Museum war wirklich super spannend aber auch extrem gross, weshalb wir nicht alles anschauen konnten. Falls ihr aber einmal in Singapur seid lohnt sich ein Museumsbesuch auf jeden Fall.

Gegen Abend nahmen wir die U-Bahn zum höchsten Wohnkomplex in Singapur. Die Hochhäuser mit über 50 Stockwerken haben eine Aussichtsplattform auf dem Dach, welche mit Brücken verbunden sind. Touristen können für schlappe 5 Singapore Dollar mit dem Lift hochfahren und eine phänomenale Aussicht über die Stadt geniessen. Die Bewohner des Komplexes benutzen die Aussichtplattform als Jogging-Strecke, was uns etwas seltsam vorkam aber wiederum auch Sinn macht bei den wenigen Grünflächen in der Stadt.

Am nächsten Morgen besuchten wir Tiong Bahru, welches im Reiseführer als Hipster Viertel von Singapore bezeichnet wird. Die ganze Gegend bestand aus den gleichen weissen Häusern, die einst Sozialwohnungen waren. Einige davon wurden in hippe Cafés umgebaut wo der Kaffee acht Dollar kostet, aber ein richtig authentisches Hipsterviertel war Tiong Bahru definitiv nicht.

Allgemein sind wir nie richtig warm geworden mit Singapore. Die Bewohner sind nicht wirklich herzlich und immer nur am Arbeiten. Es ist zwar alles sauber aber dafür fehlt etwas der Charm der einzelnen Viertel. Es werden auch lächerliche Busgelder verlangt und diese auch durchgesetzt. Das berühmte Kaugummi-Gesetz ist also wirklich Realität. Ausserdem kann man in Singapore fast nichts kostenlos unternehmen. Fast jede Attraktion kostet mindestens 25 Dollar Eintritt was uns mit der Zeit richtig ins Geld gehen kann.

Wir mussten uns also etwas einschränken, weshalb wir einen kostenlosen Ausflug zum Park Fort Canning machten. Im Park befindet sich eine ehemalige Festung, wo sich die Briten während des Zweiten Weltkrieges verschanzten bevor sie von den Japanern aus der Stadt geworfen wurden.

Zum Abschluss besuchten wir die Gardens by the Bay – eine riesige Anlage am Wasser wo Pflanzen und Kunstinstallationen aus ganz Asien ausgestellt wurden. Leider war alles mit indischen Touristen überlaufen, aber das ganze Erlebnis war trotzdem sehr eindrücklich. Es ist schwierig die Gardens by the Bay mit Worten zu beschreiben, darum schaut ihr am besten die Fotos an.

Die Gardens müssen Unmengen an Geld verschlungen haben und sie sind ein gutes Beispiel für den Reichtum der Stadt. Unser Aufenthalt in Singapore war schon wieder vorüber und eigentlich hatten wir als nächstes nach Borneo weiterreisen wollen. Allerdings haben unterwegs alle von den Philippinen geschwärmt weshalb wir uns kurzfristig umentschieden und ein Flug nach Cebu in den Philippinen nahmen.