Erstes Tauchen auf Pulau Perhentian

Von Manuela
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Malaysia
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Nach einer anstrengenden 10-stündigen Busfahrt von Penang, erreichten wir am Morgen endlich die Stadt Besut, von wo aus wir die Fähre nach Pulau Perhentian nahmen. Zu den Perhentian Inseln gehört Perhentian Kecil, welche eher die Partyinsel ist und Perhentian Besar die eher etwas ruhiger ist. Da die Unterkünfte auf Perhentian Kecil deutlich günstiger waren, entschieden wir uns für diese Insel, obwohl wir nicht so auf Party aus waren.

Nachdem wir nochmals zwei Stunden am Hafen gewartet haben, ging es dann endlich los mit dem Schnellboot. Da es auf der Insel keine Fahrzeuge gibt, wurde jeder gleich beim Strand seines Hotels abgeladen. Wir hatten das Glück, als erste abgesetzt zu werden. Für die erste Nacht haben wir ein Zelt mitten im Dschungel gebucht.

Wir wurden sehr freundlich empfangen und dann ging es auch schon los durch den Dschungel zu unserem Zeltplatz. Es war ein etwa 10-minütiger Marsch bis wir bei den Zelten ankamen die alle auf Holzpodesten standen. Im Zelt selber hatte es eine bequeme Luftmatratze. Nachdem wir unser ganzes Gepäck abgeladen hatten, gingen wir wieder zurück und assen zuerst mal Frühstück. Es hatte eine kleine Terrasse direkt am Meer, wo man entspannt essen konnte.

Anschliessend packten wir unsere Badsachen und wollten die Insel ein wenig erkunden. Der nächste Strand bei der Coral Bay lag ungefähr 20 Minuten vom Campingplatz entfernt. Der Weg dorthin war dann aber anstrengender als gedacht und wir brauchten gut eine halbe Stunde dorthin. Es war extrem heiss und nirgends gab es ein Restaurant mit Klimaanlage oder Ventilator, da Strom auf der Insel rar ist. Völlig erschöpft von der Nachtbusfahrt und überhitzt lagen wir dann irgendwo am Strand in den Schatten.

Nach dem wir an dem Strand noch zu Abend gegessen haben, machten wir uns im Dunkeln auf den Weg zurück. Der Weg war zwar teilweise beleuchtet, aber trotzdem war es sehr unheimlich auf dem kleinen Pfad alleine durch den Dschungel zu laufen. Beim Zeltplatz wimmelte es dann nur so von Moskitos, so dass wir froh waren als wir endlich die Klappe von unserem Zelt schliessen konnten.

Am nächsten Morgen machte sich Fabian auf um die Insel zu erkunden, während ich ein wenig am Strand lag. Von unserem Campingplatz aus führte ein kleiner Pfad der Küste entlang zu einem Fischerdorf im Süden. Unterwegs waren nur ein paar Resorts und grosse Echsen im Wald anzutreffen.

Das Dorf war leider sehr verdreckt, aber man kriegte dort ein Roti Canei für dreimal weniger als man sonst auf der Insel zahlt. Nach dem kleinen Snack führte der Weg weiter der Küste entlang zum Long Beach – dem Partystrand.

Dieser Teil der Strecke war aber lange nicht so gut im Schuss wie der letzte Teil und alles war total überwachsen und vernachlässigt. Ich konnte mir aber trotzdem einen Weg durch das Dickicht bahnen und unterwegs traf ich noch eine wunderschöne grüne Echse an, welche mich neugierig musterte.

Als er zurück war gingen wir zu einigen Tauchschulen und erkundigten uns für ein paar Fun-Dives. Als wir eine Tauchschule gefunden haben, die uns gefiel buchten wir gleich zwei Tauchgänge und machten gleich noch einen Refresher Kurs, weil unser letzter Tauchgang schon über drei Jahre zurücklag.

Am nächsten Tag gingen wir aber erst einmal Schnorcheln. Unser Campingplatz organisiert uns ein Boot und glücklicherweise waren wir die einzigen, weshalb wir das Boot für uns alleine hatten. Wir hielten an drei verschiedenen Riffen wo wir unter anderem Haie, Schildkröten und einen kleinen Rochen gesehen haben.

Überglücklich kamen wir zu unserem Zeltplatz zurück, wo wir gleich unser Gepäck einsammelten und mit dem Boot zum Long Beach rüberfuhren. Nach zwei Nächten im Zelt wurde es Zeit für eine feste Unterkunft. Das Campieren hat zwar Spass gemacht aber alles war feucht und es hatte einfach zu viele Moskitos.

Beim Long Beach angekommen fragten wir etwas herum und wurden dann beim Lemon Grass fündig. Wir kriegten ein einfaches Holz-Bungalow direkt am Meer und es hatte sogar eine Hängematte auf der Terrasse – sehr gemütlich.

Nachdem wir eine Bleibe für den Rest unseres Aufenthaltes gefunden hatten, waren wir endlich bereit für unsere Fun-Dives. Mit unserem Tauchschein konnten wir leider nur 12 Meter tief tauchen und deshalb war die Auswahl an Tauchspots etwas eingeschränkt.

Die Riffe die wir besuchen konnten waren aber trotzdem super und hatten auch wenig Strömung was es gerade für Anfänger einfach macht. Wir wollten natürlich mehr und der nächste Schritt wäre der Open Water Tauchschein. Wir haben vor ein paar Jahren in Spanien bereits den halben Open Water absolviert, aber nicht bei PADI sondern bei SSI – der zweitgrössten Tauchorganisation der Welt. Auf ganz Perhentian hab es aber keine SSI-Tauchschule, weshalb wir etwas enttäuscht waren, dass wir den Open Water nicht fertig machen konnten.

In der Tauchschule haben wir aber zwei Schweizer getroffen, die dort ihre Ausbildung zum Dive Master machen. Die Zwei meinten wir könnten theoretisch den SSI-Schein in einen PADI umwandeln und dann doch noch den Open Water fertig machen. Nachdem der Besitzer der Tauchschule alle Regeln und Normen gecheckt hat, gab er uns grünes Licht und nachdem wir den Preis noch ein bisschen Gedrückt haben war es endlich so weit. Wir konnten unseren Open Water Tauchschein fertig machen.

Als Instruktor wurde uns Sam zugeteilt – ein gutmütiger Londoner mit Tattoos am ganzen Körper. Zuerst waren wir etwas unsicher weil seine lässige Art gar nicht zu einem seriösen Tauchlehrer passte, aber er fand gerade die richtige Mischung zwischen Spass und Ernst. Nach zwei Tagen waren wir frischgebackene Open Water Taucher und können uns jetzt offiziell in unser Tauchabenteuer in Asien stürzen.

Perhentian ist für uns wirklich der perfekte Ort um seinen Tauchschein zu machen. Ein Open Water kostet nicht einmal 200 Franken und die Tauchspots sind ideal für Anfänger. Wir haben unseren Kurs bei Anti-Gravity Divers gemacht und waren von dem aufgestellten Team begeistert.

Im Lemon Grass trafen wir noch zwei andere Schweizer an und wir verabredeten uns am Abend um ins Open Air Kino zu gehen. Dabei handelte es sich einfach um eine kleine Leinwand, die in einem Restaurant aufgestellt war – der gezeigte Film «Lion» war aber sehr spannend. So konnten wir unser Nachtessen vor dem Kino geniessen.

Anschliessend gingen wir noch zur Feuershow, die jeden Abend auf der Insel gezeigt wurde. Auch wenn nicht immer alles funktionierte, hat uns die Show super gefallen und so besuchten wir sie am zweiten Tag gleich nochmals.

Am Ende unseres Aufenthaltes relaxte ich nochmals einen Tag am Strand und Fabian machte sich auf um den Norden der Insel zu erkunden. Leider gab es dort keinen Rundweg wie im Süden, dafür kam man an zahlreichen einsamen Stränden vorbei. Auf dem Weg lag auch noch ein Kraftwerk mit Windturbinen und Solarpanel. Wahrscheinlich sollte die Anlage Strom für die Insel liefern, aber alles sah etwas heruntergekommen und kaputt aus, weshalb die Hotels lieber mit ihren Dieselgeneratoren die Luft verpesten.

Nachdem Fabian auch den letzten Teil der Insel erkundet und ich mich ausgiebig am Strand entspannt habe, verabschiedeten wir uns von Perhentian wo wir gut eine Woche verbrachten und nahmen die Fähre zurück ans Festland. Unser nächstes Ziel war die Insel Tioman, welche etwas weiter weg vom Festland ist und umso schönere Tauchspots haben soll.