Wilde Tiere in Sepilok

Von Manuela
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Malaysia
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Von Kota Kinabalu wollten wir am nächsten Tag den Bus nach Sepilok nehmen. Dieses Dorf ist bekannt für seine Orang-Utan Auffangstation. Leider waren am Morgen schon alle Busse ausgebucht, weil gerade Hari Raja, das Ende des Ramadans, war. Nach kurzem herumfragen an der Bushaltestelle, fanden wir aber ein Minibus, der uns mitnehmen wollte.

Der Minibus war bereits ziemlich voll mit Einheimischen und ihren vielen Kisten, in denen sie alles Mögliche transportieren. So blieb am Schluss nicht mehr viel Platz für uns und wir nahmen zu dritt die hinterste Reihe. Weil die Minibusse nicht auf europäische Touristen ausgerichtet sind, mussten wir mit angezogenen Beinen 7 Stunden ausharren.

Voll gestopfter Minivan

Da der Minibus völlig überladen war, gab der Motor nach einer kurzen Zeit den Geist auf und so tuckerten wir mit 20km/h durch das Gebirge rund um den Kota Kinabalu – dem höchsten Berg Asiens. Während wir kaum noch wussten wie wir sitzen sollten, weil uns alles wehtat, bewegte sich von den Malays kaum jemand und es kümmerte auch niemanden, dass wir bereits über zwei Stunden Verspätung hatten. Nach dem Mittagessen, hielten wir dann endlich bei einer Werkstatt an und ab dann ging es mit Vollgas Richtung Sepilok.

Endlich geschafft!

Mit drei Stunden Verspätung erreichten wir am Abend unser Hotel. Wir fanden ein 4-er Schlafsaal in einem wunderschönen Dschungel Resort mit Pool und einem richtigen Frühstücksbuffet. Da sonst niemand im Dorm schlafen wollte, hatten wir das Zimmer ganz für uns alleine. Nachdem wir unseren ersten Welcome Drink von der gesamten Reise erhalten hatten, gingen wir früh schlafen, da wir noch völlig erschöpft von der Fahrt waren.

Nachdem wir beim Frühstücksbuffet richtig zugeschlagen hatten, machten wir uns auf zur Orang-Utan Auffangstation, die 10 Minuten vom Hotel entfernt lag. Es gab jeweils zwei Fütterungszeiten, einmal am Morgen und am Abend. Die Fütterungsstation befindet sich mitten im Dschungel und so warteten wir gespannt bis die Wärter die Früchte brachten.

Von den vielen Informationsschilder erfuhren wir, dass die Wärter nur die langweiligen Früchte wie Bananen bringen. Das soll die Orang-Utans motivieren, ihr Frühstück selber im Dschungel zu finden und so selbständiger zu werden. So freuten wir uns umso mehr als wir nur einen Orang-Utan zu sehen bekamen, den die anderen hatten demzufolge alle selber etwas zu Essen gefunden. Der Orang-Utan liess sich dann auch genüsslich Zeit und verspeiste die Banane in aller Ruh und wir hatten genug Zeit, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.

Nach der Fütterung machten wir uns auf den Weg zur Baby-Station. Hier befinden sich die ganz kleinen Äffchen, welche etwas ältere Äffchen als Götti kriegen, und so alle Fertigkeiten wie klettern und laufen lernen. Die Äffchen kommen von den umliegenden Dörfern, wenn zum Beispiel eine Mutter von den Hunden gejagt wird und ihre Babys zurücklassen muss. Es war unglaublich süss, den Äffchen beim Spielen zuzusehen und so sassen wir eine Stunde dort und genossen das wilde Treiben.

Anschliessend gingen wir zur Sun-Bear Auffangstation, die sich gleich daneben befand. Diese sind die kleinsten Bären der Welt, was leider bedeutet, dass sie oft als Haustiere gehalten werden oder sie haben ihr zu Hause durch die vielen Palmölplantagen verloren, die sich durch ganz Borneo erstrecken. Da es sehr heiss war, versteckten sich die Bären durch den Tag im Schatten, aber wir konnten trotzdem zwei Bären beobachten und waren froh, dass diese hier doch noch ein schönes zu Hause gefunden hatten.

Nach einem kleinen Mittagessen, machten wir uns wieder auf den Weg zur Orang-Utan Auffangstation und schauten uns noch eine Dokumentation über das Projekt an. Es war unglaublich interessant, die engagierten Leute hinter dem Projekt zu sehen. Am Ende vom Film, zeigten sie wie sie schlussendlich die Orang-Utans wieder in die Wildnis freilassen, wenn sie dafür bereit sind. Nachdem wir noch die zweite Fütterung gesehen haben, machten wir uns überglücklich zurück auf den Weg ins Hotel und verbrachten den Rest des Tages im Pool.

Am nächsten Tag machten wir uns am Nachmittag auf zum Kinabatangan Dschungel. Dort hatten wir eine Flusstour durch den Dschungel gebucht. Da wir bereits zwei Dschungeltouren in Ecuador und Thailand gemacht hatten, versprachen wir uns nicht allzu viel von diesem Trip, den wilde Tiere in der Wildnis zu sehen ist ziemlich selten. Aber wir hatten riesen Glück und wir sahen unglaublich viele Tiere. Neben Krokodilen und den kleinen Äffchen sahen wir sogar ein Orang-Utan und die berüchtigten Holländer Affen mit ihren riesigen Nasen. Zur Krönung konnten wir am Schluss sogar noch eine Elefanten Herde, die am Wasser graste, beobachten.

Am nächsten Tag wollten wir weiter nach Sipadan, aber als wir am Strassenrand warteten, hielt der Bus nicht an, obwohl wir einen Sitz reserviert hatten. So gingen wir wieder zurück zum Hotel, glücklich nochmal das Frühstücksbuffet ausnutzen zu können und machten uns dann auf zur Bussstation um Tickets für den nächsten Tag zu kaufen. Nur eine Reservation reicht anscheinend nicht aus, obwohl uns auf unserer gesamten Asienreise noch nie ein Bus stehen gelassen hatte. Den Nachmittag verbrachten wir noch mit einer kleinen Dschungelwanderung rund um unsere Lodge und kühlten uns im Pool ab.

Am nächsten Morgen standen wir dann ziemlich nervös wieder am gleichen Ort und hofften, dass er und jetzt mitnahm. Wir hatten doch einen ziemlich straffen Zeitplan, da Ramona bereits einen Flug weiter nach Bali gebucht hatte und wir uns einer der besten Tauchspots der Welt nicht entgehen lassen wollten. Glücklicherweise hielt der Bus an und wir machten uns auf den Weg Richtung Sipadan.