Der härteste Job der Welt

Von Manuela
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Indonesien
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Als nächstes gings zum Vulkan Ijen, der für seine blauen Flammen und den harten Männern bekannt ist, die dort Schwefel abbauen.

Um zu unserem Homestay zu kommen, wollten wir eigentlich den Zug nehmen. Leider war der schon ausgebucht, so waren wir gezwungen den Bus zu nehmen. An der Bushaltestelle angekommen nahm uns gleich einer in Empfang als wir aus dem Taxi einstiegen und führte uns an den «Ticketschalter». Dort wollte uns dann jemand das Ticket für den dreifachen Preis verkaufen. Wütend und erschöpft von dieser ewigen Abzocke, die wir so erst in Indonesien erlebt hatten, setzten wir uns zuerst einmal hin und assen etwas. Nach einer Weile gingen wir einfach zum Buschauffeur und fragten diesen nach dem Preis. So bekamen wir den richtigen Preis und konnten uns endlich in den Bus setzen Richtung Madura.

Da Java die dichtbevölkerte Insel der Welt ist zog sich eigentlich ein einziger Stau durch die gesamte Insel. Wir bewegten uns mehrheitlich im Schritttempo so dass wir zwischenzeitlich nicht sicher waren, ob wir heute noch ankommen. Gegen Abend nahm dann der Verkehr ein wenig ab so dass wir doch noch ankamen. An der Bushaltestelle stand dann tatsächlich wie verabredet der Gastgeber von unserem Homestay und holte uns ab. 

Am nächsten Tag erkundeten wir ein wenig das Dorf und ruhten uns ein wenig aus. Die letzten paar Tagen sind wir immer früh am Morgen aufgestanden um Vulkane oder Tempel beim Sonnenaufgang zu sehen. Auch heute Nacht sollten wir wieder um 1 Uhr morgens aufstehen um zum Vulkan Ijen zu gehen. Für das Nachtessen fanden wir noch eine leckere Pizzeria die von einem Schweden geführt wurde und anschliessend schauten wir noch den WM Match Spanien gegen Russland in einem Cafe.

Um 23 Uhr legten wir uns dann noch für 2 Stunden schlafen bevor es los ging zum Vulkan Ijen. Zuerst fuhren wir mit dem Auto ca. 1 Stunde Richtung Vulkan. Beim Parkplatz am Fusse des Vulkans angekommen lernten wir unseren Guide kennen. Dieser arbeitet eigentlich auch im Schwefelabbau aber wenn er Glück hat wie heute kann er einfach den Touristen die blauen Flammen zeigen.

Und dann gings endlich los. Zu beginn noch angenehm flach wurde es dann ziemlich schnell steil und wir kämpften uns die etwa 1 ½ Stunden hinauf zum Vulkankrater. Unser Guide, der das hier ja öfter machte, nahm es zum Glück ganz gemütlich und war froh um jede Zigarettenpause. Zwischendurch grüsste er und plauderte mit anderen Arbeiter. Dazwischen machten wir noch bei einer Hütte halt, wo man sich mit einem heissen Tee wieder aufwärmen konnte, denn hier oben war es deutlich kühler. Wir waren froh um die Jacken und langen Hosen die wir mitgenommen haben.

Dann gings weiter das letzte Stückchen hinauf und schon standen wir am Kraterrand und konnten das wahre Spektakel, die blauen Flammen, bereits in der Ferne erahnen.

Jetzt gings wieder hinunter zum Kratersee. Auf dem Weg nach unten kamen uns schon zahlreiche Arbeiter mit ihren vollbepackten Körben entgegen. Unser Guide erklärte uns dass jeder Arbeiter mindestens 70 Kilo Schwefel abbauen muss, damit es sich lohnt. Für die 70 Kilo erhalten sie umgerechnet 3 Fr.

Dann kamen wir endlich beim blauen Feuer neben dem Kratersee an. Dort brodelten die Schwefelgase und man sah wie die Arbeiter das Schwefel abbauten. Für uns Touristen gab es Gasmasken, da die Schwefeldämpfe giftig sind. Dies merkten wir auch sofort als der Wind drehte und wir inmitten des Schwefeldampfes waren. Auch mit Gasmaske wurde es mir übel und die Gase brennten in den Augen. Da fühlte ich mich noch schlechter wenn ich die Arbeiter mit ihren Schals vor dem Mund sah. Nachdem wir uns noch ein paar Schwefelfigürchen von den Arbeitern abkauften machten wir uns wieder auf zum Kraterrand hoch um den Sonnenutnergan zu beobachten.

Der Weg hoch war echt anstrengend und wenn man dann die Arbeiter mit ihren 10 Kilo Schwefel sieht vorbeiziehen fühlt man sich gleich noch schlechter. Unser Guide erzählt uns, dass sie am Nachmittag das ganze nochmals machen um genügend Geld zu verdienen. Es ist echt der härteste Job den ich bis jetzt gesehen habe und ich bin froh hat es hier so viele Touristen, den so können wenigstens ein paar Guides heute Nachmittag Feierabend machen und müssen nicht nochmals rauf.

Oben angekommen hatten wir einen super Blick auf das umliegende Tal und konnte die Sonne aufgehen sehen. Dann ging es auch schon wieder nach unten wo unser Fahrer wartete.

Tief beeindruckt von diesen hart arbeitenden Leute die hier zweimal täglich den Vulkan besteigen um dann inmitten von Schwefelgas das Schwefel abzubauen und dann alles runtertransportieren.