Ankunft in Flores

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Indonesien
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Nach dem eindrücklichen Besuch des Ijen Vulkans, nahmen wir am nächsten Tag die Fähre und setzten auf die Insel Bali über. Mit dem Bus sollte es dann einmal quer über die Insel in die Stadt Denpensar gehen. An der Bushaltestelle am Fährhafen wurden wir gleich von mehreren schreienden Kondukteuren in Empfang genommen. Alle wollten uns in ihren Bus kriegen und uns ein Vielfaches des eigentlichen Fahrpreises abknöpfen.

Leider konnten wir uns nicht gross wehren und so setzten wir uns in den erst besten Bus, welcher dann Richtung Denpensar davon tuckert. Der Bus ist ziemlich unbequem und kommt auch nur langsam voran, weil er an jeder Kreuzung anhält. Während der Fahrt erfahren wir von unserem Airbnb-Host, dass es auch einen schnellen und komfortableren Bus gegeben hätte. Aber die netten Leute an der Bushaltestelle haben uns natürlich nicht darauf aufmerksam gemacht. Wir fühlten uns einmal mehr ausgenutzt, aber die Fahrt nahm irgendeinmal ein Ende.

Am Busbahnhof in Denpensar wurden wir wieder von Taxifahrern überfallen. Zum Glück wurde aber Grab in der Stadt angeboten und wir verliessen den Busbahnhof um uns ein Auto zu bestellen. Als wir auf unser Grab warteten wurden wir aber wieder von einem Taxifahrer angepöbelt, der wissen wollte ob wir ein Grab bestellt hatten. Wir waren heilfroh als das Grab vorfuhr und wir endlich wegkonnten.

Das Grab setzte uns bei unserem Airbnb ab und wir wurden von einem Indonesier und seinen zwei Töchter in Empfang genommen. Das Zimmer war wunderschön eingerichtet, aber am nächsten Morgen flogen wir leider bereits weiter nach Flores.

Unser Flug ging um acht Uhr morgens, weshalb wir einen Wecker auf halb sechs stellten, um auch ja den Flug zu erwischen. Als wir dann loswollten fiel uns auf, dass ein Nike-Turnschuh von Manuela fehlte. Ein Dieb konnte es nicht gewesen sein, weil der bestimmt nicht nur ein Schuh geklaut hätte, aber wir fanden relativ schnell den Übeltäter.

Etwas um das Haus herum fanden wir einen wilden Hund der genüsslich auf dem Schuh herumbiss. Der Turnschuh war natürlich hinüber und Manuela stellte spontan auf Flip-Flops um. Als wir zurück im Zimmer war schaute ich auf mein Handy und wir kriegten gleich den nächsten Schock. Auf meiner Handy-Uhr war es bereits sieben und unser Flug ging um acht. Irgendwie hatten wir nicht mitgekriegt, dass zwischen Java und Bali eine Stunde Zeitverschiebung ist. Völlig gestresst rannten wir los und versuchten ein Taxi zu finden, als plötzlich ein Auto anhielt.

Ein freundlicher Indonesier fragte was das Problem war und bot dann auch an uns zum Flughafen zu fahren. Zuerst waren wir etwas misstrauisch, aber uns blieb keine andere Wahl. Die Fahrt zog sich aufgrund der Staus etwas in die Länge und natürlich verpassten wir den Flug. Wir mussten jetzt spontan unsere ganzen Pläne umkrempeln.

Im Ticketoffice des Flughafens versuchten wir irgendeinen Flug nach Flores zu kriegen und tatsächlich gab es einen nach Maumere im Osten von Flores. Wir krempelten unsere Pläne also um und starteten unseren Trip durch Flores in Maumere anstatt in Komodo.

Ein paar Stunden später waren wir bereits in Maumere im Osten von Flores gelandet. Etwas weiter östlich von Maumere hab es ein paar schöne Strände mit Tauchmöglichkeiten. Um dahinzukommen mussten wir vom Flughafen zuerst zum Busbahnhof in Maumere. Leider gibt es in Maumere noch kein Grab weshalb wir mit den Taxifahrern verhandeln mussten. Der Preis zum Busbahnhof hat uns bereits der Chef unserer Unterkunft mitgeteilt und nach zähen Verhandlungen fuhr uns tatsächlich einer zum korrekten Preis an den Busbahnhof.

Der Busbahnhof war eigentlich nur ein grosser Platz wo die hellblauen Bemos auf ihre Fahrgäste warteten. Unser Gepäck wurde aufs Dach geschnallt und wir quetschten uns in den Bus. Die Einheimischen haben wohl schon länger keinen Tourist mehr gesehen, weshalb unsere Sitznachbarin ganz erstaunt über Manuelas Haut fährt. Die Bewohner von Flores sehen nicht wie ein Indonesier aus Java oder Bali, sondern mehr wie ein Afrikaner aus. Auch die Landschaft auf der Insel war nicht mehr grün, sondern staubtrocken und erinnerte eher an Australien.

Der Bus lud uns am richtigen Ort ab und wir bezogen ein einfaches Bungalow direkt am Meer. Nachdem wir uns eingerichtet hatten, gingen wir noch zu der einen Tauchschule am Strand, um uns über das Tauchen zu informieren. Leider waren aber alle Tauchgänge schon ausgebucht, aber man kann auch super Schnorcheln in der Gegend.

Für das Abendessen setzten wir uns in ein nettes Restaurant am Strand und gönnten uns einmal mehr ein leckeres Nasi Goreng. In dem Restaurant lernten wir noch eine Familie aus der Schweiz kennen. Mathias und Barbara reisen mit ihren zwei Kindern durch Indonesien und hatten einige Geschichten zu erzählen.

Spontan entschieden wir am nächsten Morgen einen Schnorcheltrip mit der Familie zu unternehmen. Ein lokales Fischerboot kam uns am Morgen abholen, aber leider hatte der Motor keinen Auspuff weshalb die Fahrt zum Schnorchelplatz nicht gerade angenehm war.

Die lärmige Anfahrt hat sich auf jeden Fall gelohnt, denn die Unterwasserwelt war unglaublich! Herrliche Riffe mit farbigen Kroallen und allerlei Fischen – sogar ein Hai ist kurz unter mir durchgeschwommen.

Am Abend trafen wir uns wieder im Restaurant und nach dem Essen wollten wir noch unbedingt das Achtelfinalspiel Schweiz – Schweden sehen. Das war nicht ganz einfach an diesem verlassenen Strand, aber glücklicherweise hatte eine deutsche Auswanderin neben dem Restaurant eine Bar aufgemacht.

Dort wurde ein Beamer aufgestellt und kaltes Bier aufgetischt. So konnten wir dann live die Niederlage der Schweizer Nati gegen Schweden verfolgen. Nach dem etwas enttäuschenden Spiel, nahmen wir am nächsten Morgen den Bus und fuhren nach Moni um einen weiteren Vulkan anzuschauen.