Kratersee in Moni

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Indonesien
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In dem kleinen Bergdörfchen Moni, wollten wir ein bis zwei Tage bleiben um die berühmten Vulkanseen zu besichtigen. Wir fanden auf Anhieb ein sauberes Hotelzimmer mit einem Restaurant, das sogar westliches Essen servierte. Was für eine schöne Abwechslung. Am Abend fragten wir dann ein wenig rum, ob sonst noch jemand die Seen am nächsten Morgen besuchen wollte. Prompt fanden wir drei weitere Leute und konnten uns so das Taxi teilen.

Aus irgendeinem Grund hatten wir das Gefühl, dass wir uns die Seen am Morgen anschauen sollten. So fuhren wir um 4 Uhr früh mit unserem Taxi etwa 45 Minuten hoch zum Gipfel. Oben angekommen war es sehr kalt und ein kühler Wind blies uns um die Ohren. Wir liefen noch etwa 10 Minuten bis ganz hoch wo wir uns auch gleich einen Tee kauften, um uns aufzuwärmen. Leider waren wir viel zu früh und es war noch vollkommen dunkel. So versuchten wir die Zeit in der Kälte rumzubringen. Als es dann endlich heller wurde freuten wir uns schon auf den Sonnenaufgang über den drei Vulkanseen. Leider war es aber an diesem Morgen neblig weshalb wir schon froh waren, wenn wir ab und zu auch nur einen kurzen Blick auf die Seen erhaschen konnten. Da die Sonne nicht schien hatten die verschiedenen Seen auch ziemlich alle die gleiche Farbe – dunkelblau.

Ziemlich enttäuscht warteten wir noch einige Zeit in der Hoffnung, dass sich das Wetter noch bessern würde. Während dessen trafen wir eine Tennis Gruppe aus Java, die auch schon in der Schweiz waren und konnten uns mit ihnen noch ein wenig austauschen.

Nach einer weiteren Stunde gaben wir dann aber auf und liefen wieder zurück zum Auto. Der Plan war eigentlich zum Hotel zurückzulaufen aber bei diesem Wetter und einer Sicht von gefühlten 10 Metern ist uns die Lust darauf vergangen. Auf dem Weg zurück lud uns der Fahrer aber noch bei den Heissen Quellen von Moni aus. Dies war das wirkliche Highlight des Tages. So konnten wir nach dem kalten Morgen uns in dem heissen Quellwasser aufwärmen und hatten den ganzen Pool für uns alleine. Der Eintrittspreis, war sogar der gleiche, wie auch in unserem Reiseführer beschrieben. Was für eine angenehme Überraschung.

Nachdem wir uns ausgeruht hatten, machten wir uns zu Fuss auf den Rückweg zum Hotel. Dieses war aber nur noch etwa eine halbe Stunde entfernt. Unterwegs wollten uns mehrere Lastwagen mitnehmen bis ins Dorf, aber wir lehnten dankend ab und waren froh um das bisschen Bewegung.

Zurück im Hotel packten wir dann unsere Sachen, assen leckere Bananen Pancakes zum Frühstück und warteten anschliessend am Strassenrand auf den nächsten Bus weiter nach „Ende“. Inzwischen schien die Sonne und es war richtig heiss. Wir nervten uns, dass wir nicht einfach am Nachmittag zu den See gegangen sind, statt am Morgen als es neblig war.

Als der Bus dann endlich kam, schrie der Fahrer schon rum „Poulet, Poulet“ was so viel heisst wie Albino oder Tourist und irgendwas, dass wir nicht verstanden. Der ganze Bus lachte und wir wussten nicht recht um was es ging. Als er ausstieg und unsere Rucksäcke aufs Dach laden wollte, gab er uns mit einigen Scheinen gleich zu verstehen, dass wir 300 Rupie pro Person zahlen sollten. Durch die Frau vom Hotel wussten wir aber, dass es 30 Rupie kostete. Wir gaben ihm zu verstehen das wir genau diese 30 Rupie zahlen werden, wie alle anderen auch. Daraufhin gab er uns unsere Rucksäcke zurück und fuhr einfach davon. Wir waren stinksauer und hatten langsam die Nase voll von der ständigen Abzocke im Bus oder Taxi. Nach einer weiteren Stunde warten unter der brennenden Sonne, nahm uns das nächste Taxi für 50 Rupie mit. Immer noch zu viel, aber wir hatten keine Lust mehr zu verhandeln oder zu warten.

Als wir endlich in der nächsten Stadt „Ende“ ankamen, merkten wir schnell, dass es seinem Namen alle Ehre macht. Nach langem Suchen, fanden wir ein sauberes aber sehr veraltetes Hotel. Wir hatten noch nie solch durchgelegene Matratzen. Als wir zum Meer liefen, fanden wir ein Strand der total zugemüllt war. Trotzdem tranken wir dort etwas und buchten anschliessend unsere Tickets nach Labuan Bajo für den nächsten Tag. Wir freuten uns so sehr auf 5 Tage in unserem Tauchresort, ohne Abzocke und ohne irgendwas organisieren zu müssen.

Am nächsten Morgen holte uns der Bus tatsächlich zur richtigen Zeit im Hotel ab und dann ging die 14 stündige Fahrt nach Labuan Bajo los. Unterwegs sahen wir traumhafte Landschaften. Die Insel Flores ist viel trockener als der Rest des Landes. Wir machten immer mal wieder einen Stopp um was zu essen und die Zeit verging in dem super Bus überraschenderweise sehr schnell.

Als wir am Abend in Labuan Bajo ankamen, merkten wir gleich, dass diese Stadt so ganz anders ist als der Rest der Insel. Durch die weltbekannte Tauchgegend im Komodo Nationalpark, lockt das kleine Städtchen viele Touristen an. Es erinnerte uns ein wenig an El Niño, auch diese Stadt hat sich viel zu schnell entwickelt. Das Hostel das wir via Booking.com gebucht hatten, hatte nicht einmal eine Rezeption. Wir liefen direkt in den Schlafsaal rein und konnten einfach irgendein Bett für uns reservieren. Am nächsten Morgen kam dann der Besitzer und sammelte das Geld ein. Immerhin hatte es in dem vollen Städtchen echt super italienische Restaurants. So assen wir gleich mal eine leckere Pizza und Pasta und freuten uns riesig auf die nächste Woche – wenn wir mit den Mantas in Komodo tauchen gehen würden.