Inselparadies Togean

Von Manuela
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Indonesien
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Nach den aufreibenden vier Tagen im Toraja Hochland ging es für uns weiter zu den Togean Inseln. Diese paradiesische Inselgruppe liegt in Zentralsulawesi, im Golf von Tomini. Um dorthin zu gelangen, benötigt man drei Tage. Zuerst ging es mit einem Bus von Rantepao nach Tentena. Diese kurvige Fahrt dauerte etwa 14 Stunden und als wir schliesslich abends ankamen, waren bereits alle Hotels ausgebucht. So blieb uns nichts anders übrig als in dem günstigsten Hotel zu übernachten. Der Inhaber war sehr nett zu uns, verstand aber leider kein Englisch, so mussten wir die Weiterreise am nächsten Tag selber planen.

14 Stunden fahrt aber immerhin mit Klimaanlage

Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg zurück zur Busstation. Leider war niemand dort und wir wussten nicht wie wir weiter nach Ampana sollten, der Hafenstadt von wo wir die Fähre zu den Togean Inseln nehmen wollten. Ein freundlicher Polizist sprach uns an und wir versuchten ihm zu erklären, dass wir den Bus nach Ampana nehmen wollten. Als er das Wort Ampana hörte, stoppte er alle vorbeikommenden Autos und fragte nach, ob irgendjemand dorthin fährt. Schnell fanden wir einen Mann, der uns zu einem günstigen Preis mitnahm. An einer Kreuzung Richtung Ampana stiegen wir aus und warteten auf den Nächsten der uns mitnehmen würde. In der Zwischenzeit assen wir zu Mittag und beobachteten eine Schulklassen auf der gegenüberliegenden Strasse. An diesem Tag fuhr der Präsident von Indonesien durch Sulawesi und die jungen Mädchen waren schon ganz aufgeregt. Als sie uns entdeckten fingen sie sogar an zu kreischen, viele Touristen verirrten sich hier wohl nicht hin.

Leider konnten wir dem Präsidenten nicht zuwinken, da uns der nächste Fahrer schon mitnehmen wollte. Von da waren es noch etwa vier Stunden bis nach Ampana wo wir die Nacht verbrachten und am nächsten Tag die Fähre nach Wakai auf den Togean nahmen.

Der geschäftige Hafen auf Wakai

Von Wakai, der Hauptinsel entschieden wir uns zuerst weiter nach Kaidiri ins Lestari Homestay zu gehen. Wir wurden mit der Fähre abgeholt und waren dann nach drei Reisetagen endlich an unserem Ziel angekommen.

Endlich angekommen!

Das Homestay war sehr einfach gebaut, so hatten wir eine eigene kleine Hütte mit Bett und einer Hängematte und in den Badezimmern gab es Squat WC’s und Schopfkellenduschen. Für begrenzte Zeit war das aber völlig ok und wir hatten alles was wir brauchten.

Unsere einfache Hütte

Wir entschieden uns gleich mal eine Runde schnorcheln zu gehen, dafür sind die Togean Inseln bekannt. Tatsächlich war gleich direkt vor unserem Homestay ein wunderschöner Korallengarten.

Beim Abendessen hörten wir von einer Gruppe das hier ein super Tauchspot sei um einen abgestürzten Bomber zu sehen, der im 2. Weltkrieg hier versunken ist. Wir meldeten uns gleich für den nächsten Tag bei der benachbarten Tauchschule an.

Nachdem wir unser Equipment hatten, ging es auf eine etwa 40-minütige Bootsfahrt raus aufs Meer. Eigentlich herrscht bei diesem Tauchspot immer eher schlechte Sicht, aber an diesem Tag konnte man den Bomber bereits von der Oberfläche sehen. So sprangen wir sofort rein und tauchten etwa eine Stunde um den Bomber. Er war nicht besonders gross aber er war sehr gut erhalten.

Auch der zweite Tauchgang an einem Korallenriff war eigentlich wunderschön, traurig war nur, dass es fast keine Fische mehr hatte. Wahrscheinlich war hier schon alles leergefischt. Umso wütender machte es uns, dass sich die Leute bei unserem Homestay immerzu darüber beschwerten, dass sie sich einen Fisch teilen müssten und es nicht genug für alle hat. Wir fanden es echt bedenklich wie egal es allen war, dass hier ganz offensichtlich total überfischt wurde und am schlimmsten, dass es niemanden interessierte….

Auch die Korallen haben zu leiden

Am nächsten Tag besuchten wir den Barrakuda Strand auf der anderen Seite der Insel. Der kleine Hund „Johnny“ vom Lestari Homestay folgte uns dabei durch den Dschungel. Am anderen Strand angekommen, wollte ich den kleinen Hund gar nicht mehr aus den Augen lassen, aus Angst er würde abhauen und nicht mehr zurückfinden.

Barracuda Beach

So folgte ich ihm überall hin, während Fabian die Barrakudas während dem Schnorcheln suchte. Natürlich waren keine mehr dort und ich war froh als wir wieder zurück zum Homestay konnten und unser Johnny wieder sicher zu Hause ankam.

Johnny ist wieder sicher Zuhause

Für den nächsten Tag buchten wir dann eine Tour zum Jellyfish Lake. Unser Boot konnte leider nicht anlegen, da die Anlegestelle noch nicht fertig war und so mussten wir über die spitzen Korallen laufen. Natürlich hatten wir nicht an Flip-Flops gedacht.

Vorsicht Baustelle

Als wir dann endlich zum See kamen, überraschte uns das warme Wasser und tatsächlich als wir abtauchten sahen wir gleich überall Quallen. Es war sehr schön denen beim Treiben durchs Wasser zuzusehen und es hatte irgendwie auch etwas beruhigendes. Danach ging es über einen steilen steinigen Weg zum benachbarten Strand. Dort konnten wir noch ein wenig schnorcheln aber leider war alles zugemüllt, weshalb wir bald wieder zurück zum Homestay fuhren.

Am nächsten Tag ging es dann weiter zur Insel UnaUna. Auf der Insel befinden sich zwei Tauchschulen mit Hotel sowie einem Homestay. Wir machten uns zuerst auf zu Ninos Homestay und wir hatten Glück, er hatte noch Zimmer frei. Das Homestay war sehr liebevoll gestalten mit mehreren Hütten und das direkt am Meer.

Die nächsten Tage gingen wir mehrmals am Tag tauchen. UnaUna ist für seine bunte Korallenriffe bekannt und wir sahen Napoleon Lippfische, Schwärme von schwarzen Makrelen und mehrere Büffelkopf-Papageifische. Bei einem Tauchgang verfolgte uns noch ein Putzfisch und bei dem Versuch uns zu putzen biss er uns immer wieder.

Auf UnaUna hatten wir einen unvergesslichen Nachttauchgang. Wir waren nur zu dritt, weshalb wirklich alles dunkel war ausser unserem Taschenlampenlicht. So blieb unser Blick immer fokussiert und wir sahen unglaublich viele verschiedene Krebse. Sobald man eine Wand ableuchtete sah man überall kleine Augen reflektieren von den Shrimps. Auch sahen wir zwei Cuttlefish (Sepien) meine absoluten Lieblingsfische!

Diese änderten sogar ihre Farbe als wir sie anleuchteten. Nach diesem unglaublichen Nachttauchgang gingen wir glücklich zurück in unser Homestay.

Für den nächsten Tag buchten wir eine Tour zum Vulkan von UnaUna. Eine Tour buchen hiess soviel wie, dass uns Männer mit ihren Roller abholten und dann ging es auf eine sehr kriminelle Fahrt durch den Dschungel. Die Wege waren vom gestrigen Regen voll mit tiefen Pfützen. Einen Abschnitt fuhren wir deshalb am Strand entlang. Dort überraschte uns eine Welle und ich stand mit meinen Schuhen komplett im Salzwasser.

Ich hatte wirklich selten so Angst wie auf dieser Rollerfahrt auch weil die Männer nicht gerade langsam fuhren. Am Fusse des Vulkans angekommen, stellten sie ihre Roller ab und wir konnten dem Fluss entlang nach oben laufen. Je näher wir dem Krater kamen, desto heisser wurde das Wasser.

Anstrengender Aufstieg

Gegen Ende schwitzen wir nur noch von der Mittagshitze und von der Hitze die von dem Fluss ausging. Als wir oben ankamen, merkten wir wie die Erde dort lebte. Es brodelte und dampfte aus allen Löchern.

Nachdem wir dem ganzen Spektakel einige Zeit zugeschaut haben, ging es wieder zurück zum Roller. Die Fahrer trugen nur FlipFlops und der eine verbrannte sich auch gleich den Fuss, weil er ausrutschte und ins Wasser fiel. Ich war einfach nur froh als wir endlich wieder sicher und heil in unserem Homestay ankamen. Das war genug Abenteuer für mich.

Am nächsten Tag wollten wir eigentlich noch auf die Insel Malenge gehen, aber in Wakai angekommen warnten uns alle, dass in Malenge alles augebucht sei. Ein französischer Blogger hat über die kleine Insel berichtet und jetzt wird sie von Franzosen überschwemmt. Früher an diesem Tag sei eine Fähre angekommen und alle Passagiere seien auf die Insel Mange gegangen.

Unser nächstes Ziel stehts vor Augen

Unsicher ob wir noch dorthin gehen sollten, entschieden wir uns schliesslich weiterzuziehen. Nach über einer Woche hatten wir genug vom Inselleben. Wir sehnten uns nach einem guten Kaffee und nach etwas anderem als Reis mit Spiegelei. So entschieden wir uns kurzerhand die Abendfähre nach Gorontalo zu nehmen.