Fischsuppe in Komodo

Von Manuela
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Indonesien
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Bevor wir uns am nächsten Tag zu unserem Tauchresort im Komodo Nationalpark aufmachten, mussten wir zuerst das Geld dafür abheben. Die 5 Tage all inclusive mit 9 Tauchgängen kostete etwa 450.- Fr. pro Person. Das sind umgerechnet 6‘500‘000 Rupiah. Um das Geld für zwei Personen abheben zu können, liefen wir der Hauptstrasse entlang und versuchten an jedem Bankomaten so viel Geld wie möglich abzuheben, bis wir die 13 Millionen zusammen hatten.

Anschliessend packten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf zum Büro von Scuba Junkie. Hier wurden wir herzlich begrüsst und kurze Zeit später ging es zusammen mit einer Schweizer Familie auf das Boot. Vor uns lag eine 2-stündige Fahrt zu einer kleinen Insel, inmitten des Komodo Nationalparks. Während der Fahrt ging leider das Steuerrad von unserem Schiff kaputt, weshalb wir eine Stunde auf das nächste Schiff warten mussten. Fabian nutzte diese Pause und ging auch gleich eine Runde schnorcheln.

Schade das wir ausgerechnet hier einen Motorschaden hatten…

Als wir endlich an unserem Resort angekommen sind, waren wir sehr beeindruckt. Auf der Insel gab es nur noch ein kleines Fischerdorf, dass wir von weitem sahen, aber sonst nichts. Nach einem super Briefing, was uns in den nächsten Tagen erwarten wird, konnten wir unsere Zimmer beziehen. Oder besser gesagt unser Bale, eine kleine Holzhütte, in der nur eine Matratze liegt. Perfekt für uns, mehr brauchten wir gar nicht.

Nach einem leckeren Nachtessen mit netten Leuten gingen wir früh ins Bett und freuten uns auf den nächsten Tag. Wir hatten ein super Taucherschiff, auf dem es dann erst mal Frühstück gab und anschliessend konnte man auf dem oberen Deck entspannen.

Unser erster Tauchgang war dann ein Muck Dive, das heisst es war vor allem auf sandigem Boden. Hier verstecken sich immer die lustigsten Tiere und die Kunst ist, diese gut getarnten Tiere zu finden. Wir waren begeistert von der Professionalität des gesamten Teams, von den Leuten auf dem Boot bis zu den Tauchlehrer gab jeder sein Bestes, um unseren Aufenthalt perfekt zu machen.

Der zweite Tauchgang hatte es dann richtig in sich! Rückblickend einer der Schönsten bisher. Es war eine Wand hinter einem Felsen. Das heisst auf den beiden Seiten, herrschte starke Strömungen, was viele verschiedene Tiere anlockt. Da es hinter dem Felsen keine Strömung hatte sammelten die sich dann alle dort an dieser Wand. Das Ergebnis war eine unglaubliche Vielfalt an Fischen, weshalb dieser Tauchspot auch Fischsuppe heisst.

Der Höhepunkt stand aber noch bevor. Als nächstes kamen wir zum Manta Point. Komodo ist bekannt für seine Mantas, von Dezember bis Februar ist es normal, dass du bis zu 20 Mantas während einem Tauchgang siehst. Aber auch während den übrigen Monaten stehen die Chancen nicht schlecht ein paar zu sehen. Da gerade Juli war, hofften wir, dass das Glück auf unserer Seite war. Nachdem wir abgetaucht sind, hatte es eine sehr starke Strömung und so trieb es uns ziemlich schnell über den sandigen Boden. Immer den Blick ins weite blaue gerichtet und tatsächlich tauchte da plötzlich ein riesiger Manta auf. Wir versuchten uns verzweifelt mit unseren Haken die wir bekommen hatten, am Boden festzuhalten. Aber die Steine waren alle lose und die Strömung zu stark um dagegen anzuschwimmen. Deshalb blieb uns nur dieser kurze Moment mit diesem riesen Tier, der aber für immer in unserer Erinnerung bleiben wird. Gegen Ende sahen wir sogar nochmals einen, dieses mal einen Kleineren.

Überglücklich kamen wir wieder zurück an Bord und liessen den Tag auf dem Deck ausklingen, überwältigt von den vielen Eindrücken. Als wäre der Tag nicht schon gut genug, war zurück im Hotel noch italienischer Abend. Das hiess Pizza und Pasta am Buffet, so viel wie man essen konnte.

Auch die nächsten 3 Tage gingen wie im Fluge vorbei. Jeden Tag gingen wir dreimal tauchen und sahen noch so viele Fische, Krebse, Adlerrochen und auch einige Haie. Die starken Strömungen rund um Komodo locken vor allem die grossen Fische an.

Wir genossen unsere Zeit sehr und dieses Tauchresort war sicherlich einer unserer Highlights während der gesamten Reise. Am letzten Tag besichtigten wir noch eine weitere Insel auf denen die bekannten, Komodo Dragons wohnen. Leider konnten wir die riesen Echsen nicht in freier Wildbahn spotten, aber im Dorf lebten einige, die gefüttert wurden. Die Echsen sind riesig aber wir fanden sie vergleichbar mit denen, die wir schon auf den Perhentian Inseln in der Wildnis gesehen haben.

Wieder zurück in Labuan Bajo hatten wir kurzzeitig ein wenig Mühe wieder in den Reisealltag zu finden. Die Hitze, der Verkehr, die Abzocke und das ständige organisieren von allem war uns nach dem Tauchurlaub gerade ein bisschen zu viel. Aus diesem Grund entschlossen wir uns, unseren Flug nach Hause zu buchen.

Mit diesem Ende vor Augen waren wir wieder motiviert, noch das Beste aus unserem letzten Monat zu machen. So buchten wir auch gleich noch einen Flug für den nächsten Tag nach Sulawesi – eine Insel in Indonesien, die noch nicht so touristisch ist.