Tomohon – Hochland im Norden

Von Manuela
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Indonesien
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Unser nächstes Ziel war Tomohon, im Norden von Sulawesi. Um dahin zu gelangen, buchten wir in unserem Hotel in Gorontalo zwei Plätze in einem Privatauto. Zu unserer Verwunderung war das Auto nicht vollgestopft wie sonst mit Gepäck und für 2.- mehr bekam ich den Vordersitz. Dafür war ich auf der langen und kurvigen Fahrt sehr froh. Während der Fahrt fiel uns auf, dass dies wohl die letzte lange Fahrt auf dieser Reise sein wird.

Während unserer Reise verbrachten wir sehr viel Zeit in den Büssen und komfortabel war es dabei selten. 10-stündige Busfahrten waren normal und irgendwie haben wir uns auch gut daran gewöhnt. Trotzdem würden wir diesen Teil der Reise nicht wirklich vermissen und so waren wir nach der letzten langen Fahrt auch froh als wir am Abend in Tomohon ankamen.

Das neu eröffnete Hotel

Unser gebuchtes Hotel hatte gerade neu eröffnet. Es war herrlich, das Hotel roch neu und die Klimaanlagen wurden gerade installiert. Das war für uns aber kein Problem, den das Wetter hier war angenehm. Gerade am Morgen mussten wir wieder mal unsere Jacken von zuunterst hervorkramen da es noch ziemlich kühl war.

Die Gegend rund um Tomohon ist bekannt für seine schönen Wanderungen und Vulkane. Am nächsten Morgen besuchten wir den See „Danau Linow“. Dieser Vulkansee ist dafür bekannt, dass er dreimal täglich je nach Sonneneinstrahlung die Farbe wechselt. Als wir so herumliefen, fanden wir ein anderes Restaurant wo wir uns einen Fruchtsaft gönnten mit Blick auf den See.

Anschliessend wollten wir noch zu den Quellen wo wir von weit her sahen wie es brodelte und dampfte. Leider hörte der geheime Weg den wir gefunden hatten bei einem Fluss auf. Da das Wasser sehr heiss war, wollten wir eine Überquerung nicht riskieren und gingen wieder zurück von wo wir ein Grab bestellten zum Hotel.

Für den nächsten Tag planten wir den Vulkan Lokon zu besteigen. Unsicher ob wir einen Guide brauchten fragten wir herum. Ein deutsches Pärchen hat die gleiche Wanderung auch alleine gemacht und zeigten uns auf MAPS.ME den Startpunkt und den ungefähren Weg. So machten wir uns mit dem Taxi auf zum Start, den wir ohne Probleme fanden. Der Weg führte zuerst durch Dickicht in dem wir ein paarmal die falsche Abzweigung nahmen.

Nach kurzer Neuorientierung fanden wir aber schliesslich den Weg zum eingetrockneten Lavastrom. Diesem konnten wir dann bis oben folgen. Von oben hatten wir dann einen super Blick in die Weite, wir sahen bis zu den Bunaken Inseln, zu denen wir in etwa einer Woche gehen wollten. Im Krater in brodelte und rauchte es und um den Vulkan war es wunderschön grün.

Als wir gerade die Aussicht genossen sahen wir von weitem ein Pärchen, das ich sofort wiedererkannte. Es war das französische Pärchen, das wir seit unserem ersten Stopp in Sulawesi, in Bira getroffen haben. Seitdem haben wir sie überall wo wir waren wieder angetroffen. In Sulawesi gibt es mehr oder weniger eine Route die fast alle machen, deshalb trifft man sich hier immer wieder an. Zusammen liefen wir wieder hinunter, was auf dem getrockneten Lava ziemlich rutschig war und assen noch zusammen im „Green Garden“ einem chinesischen Restaurant zusammen Mittag. Dann verabschiedeten wir uns endgültig, da sie beide in den nächsten Tagen abreisten.

Zurück im Hotel mussten wir leider unsere Sachen packen und in ein anderes Hotel gehen, da dieses schon ausgebucht war. Wir hatten zwei Betten im „Mountain View“ gebucht. Das bekannteste Hotel rund um Tomohon mit einem deutschen Inhaber. Obwohl überall „deutsches Management“ stand, bekamen wir von dem nicht viel mit.

Wenn wir Fragen hatten, wurden die kurz und knapp beantworten. So mieteten wir einfach einen Roller und fuhren ohne grossen Plan umher. Uns fiel sofort auf, wie fruchtbar die Gegend ist. Überall wurde Gemüse angepflanzt. Im Gegensatz zum Rest von Sulawesi ist der Norden christlich, so sahen wir überall riesen Kirchen. Allgemeint war die Gegend hier im Norden sehr reich. Die Häuser waren alle sehr gepflegt und es lag kein Abfall rum. Zusammen mit dem angenehmen Klima gefiel es uns echt gut hier.

Nachdem wir an einem See Mittag gegessen hatten, gingen wir am Abend hoch zum Vulkan Mahawu. So weit wie möglich fuhren wir mit dem Roller. Ein Stück mussten wir aber noch zu Fuss zurücklegen. Da wir von der falschen Seite kamen, war das Stück noch ziemlich lang und die Wege völlig überwachsen. Nachdem wir oben ankamen, hatten wir eine wunderschöne Aussicht und konnten den Sonnenuntergang geniessen.

Der nächste Tag war ein besonderer Tag in Tomohon, denn es war das internationale Blumenfestival. Tomohon, auch Stadt der Blumen genannt, feiert einmal im Jahr dieses Fest wo Leute aus der ganzen Welt kommen. Wir gingen zusammen mit einem deutschen Pärchen Claudia und Martin, die wir in unserem Hotel getroffen haben dorthin.

Weil uns das Hotel gesagt hat, es würde um etwa 11 Uhr starten, standen wir am 10 vor am Strassenrand. Da es praktisch noch keine Leute hatte, stellte ich mich schon mal auf eine lange Wartezeit ein. Irgendwie wusste niemand recht, wenn der Umzug startete. Um 13 Uhr trudelten langsam die Leute ein und um 14 Uhr ging es dann endlich los. Zuerst kam eine Blaskapelle, die uns stark an die Fasnacht erinnerte und dann kamen die bunt geschmückten Wägen voll mit Blumen.

Es sah echt super aus aber zu lange konnten wir nicht dortbleiben, da wir bereits einen Sonnenstich von den drei Stunden warten in der prallen Sonne hatten. Als dann noch jeder sein Sonnenschirm aufspannte und man auch in der ersten Reihe fast nichts mehr gesehen hat, gingen wir in ein Café und anschliessend wieder ins Hotel.

Am nächsten Tag ging es für uns dann weiter nach Manado. Der Hauptstadt im Norden, wo wir uns noch mit Souvenirs eindecken und eine Freundin treffen wollten.