Abschiednehmen in Wanaka

Von Manuela
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Neuseeland
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Unser nächster Stopp war in Wanaka einem bekannten Touristenstädtchen und der perfekte Platz für eine kleine Tageswanderung. Nach einer kurzen Beratung im i-Site welche Wanderung denn die Beste ist, entschieden wir uns für den Mount View. Die Wanderung ist nicht so überfüllt wie die Anderen und dauert ca. drei Stunden bis man auf dem Gipfel ist.

Zu Beginn überquerten wir mehrmals kleine Bächlein und dann ging es ziemlich schnell ziemlich steil nach oben. Obwohl es ein sonniger Tag war, ging schon seit dem Morgen ein starker Wind und je mehr Höhe wir gewannen, desto stärker wurde der Wind. Als wir endlich zum Aussichtspunkt kamen, suchten wir uns ein windstilles Plätzchen um unser leckeres Znüni (Brot mit Käse) zu essen.

Der Mount View machte seinem Namen alle Ehre, denn die Aussicht auf den Hawea See war wunderschön. Auf dem Weg nach unten begegneten wir noch mehrere Feldhasen. Diese sind in Neuseeland eine echte Plage, da es keine Raubtiere gibt, verbreiten sich diese rasend schnell.

Wieder zurück bei unserem Auto, machten wir uns auf den Weg zu unserem Campingplatz für die Nacht. Unterwegs stiessen wir zufällig auf den Bra-Fence. Dort hängen hunderte von BH’s an einem Zaun entlang der Strasse. Was zuerst als Spass gedacht war, entwickelte sich zu einer Gedenkstätte für Brustkrebsopfer.

An unserem Campingplatz angekommen, kochten wir uns noch eine leckere Pilzsauce mit Nudeln und gingen dann früh schlafen, da wir noch recht kaputt von der Wanderung waren.

Nachdem meine Katze Jamie nun schon seit 2 Wochen verschwunden war, erfuhr ich in der folgenden Nacht, dass er neben den Gleisen aufgefunden wurde. Dies war ein riesen Schock, denn obwohl er schon so lange verschwunden war, war ich bis zuletzt überzeugt, dass er sicher wieder auftauchen würde. Ungläubig über diese schreckliche Nachricht und voller Trauer gingen wir  den nächsten Tag langsam an und fuhren einfach ein bisschen im Zeugs herum.

Wir machten einen kleinen Stopp in Arrowtown, wo früher die chinesischen Goldgräber unter ärmsten Bedingungen gewohnt haben und von den europäischen Dorfbewohnern ausgegrenzt wurden. Es war ein sonniger Herbsttag und so spazierten wir die kleine Gedenkroute ab.

Weiter gings dann nach Queenstown wo wir kurz Halt machten im Supermarkt und alle unsere Vorräte wieder auffüllten. Die Stadt war sehr touristisch weshalb wir die Nacht nicht dort verbringen wollten. Deshalb nahmen wir die Strasse nach Glenorchy und dort angekommen gings weiter auf einer Schotterpiste zu einem wunderschönen Freedom-Campingplatz.

Da wir die letzten Nächte meist auf Parkplätzen zusammengepfercht inmitten von Campers verbracht hatten, war das eine willkommene Abwechslung. Wir hatten den ganzen Campingplatz für uns alleine und die einzigen Leute die vorbeifuhren, waren auf der Suche nach einem Herr der Ringe Filmset.

Wir kochten einen Risotto, tranken den Weisswein, den wir in Napier gekauft haben und entzündeten eine Kerze für meinen liebsten Stubentiger. Die nächsten Tage waren nicht einfach zu geniessen, da ich mit meinen Gedanken immer wieder bei Jamie war.

Durch das Fenster unseres Vans konnten wir einen wunderschönen Sternenhimmel bestaunen. Wir wussten jetzt, dass Jamie irgendwo da oben ist und uns auf unserer Reise begleiten wird.