Freedom Camping in den Northlands

Von Manuela
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Neuseeland
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Am nächsten Morgen machten wir uns voller Vorfreude mit dem Taxi auf zum Eurocamper Autoverleih. Wir haben einen umgebauten Toyota Estima gemietet und waren sehr gespannt wie Küche und Schlafplatz, in dem doch eher kleinen Camper, aussahen. Als wir bei der Firma ankamen wurden wir herzlich von einer deutschen Auswanderin begrüsst und füllten diverse Formulare aus. Da der Camper noch nicht bereit war, liehen sie uns ein anderes Auto aus, damit wir schon mal die Einkäufe erledigen konnten.

Die kurze Fahrt zum Einkaufsladen gestaltete sich jedoch sehr stressig, da wir zum ersten Mal links fuhren. Vor allem das Kreiselfahren war eine echte Herausforderung und nachdem wir den Blinker zum gefühlt zehnten Mal mit dem Scheibenwischer verwechselt haben, kamen wir ohne Unfall beim Supermarkt an. Der Laden war riesig und wir ein bisschen überfordert da wir natürlich keine Einkaufsliste hatten. So schlenderten wir durch alle Regale und packten ein was uns in die Finger kam, vor allem Pasta und Müesli durfte nicht fehlen. Nachdem wir sicher wieder zurück bei Eurocamper ankamen wurde uns mitgeteilt, dass irgendwas kaputt ist mit dem Reifen. Sie bot uns aber einen Ersatzwagen an damit wir uns schon auf den Weg Richtung Norden machen konnten. Später würde uns jemand hinterherfahren und wir können dann die Camper austauschen.

Nachdem wir uns mal an das Linksfahren gewöhnt hatten, ging das Fahren eigentlich recht gut in Neuseeland. Unser erster Stopp war am Wasserfall Whangarei. Wir nutzten den schön ruhigen Ort und assen gleich noch zu Mittag. Anschliessend fuhren wir weiter in den Norden und hielten immer mal wieder an Aussichtsplätzen an.

Über die App CamperMate fanden wir schliesslich einen wunderschönen Campingplatz direkt am Meer. Es war der perfekte Platz für unsere erste Nacht und als schliesslich unser Camper ankam waren wir sehr gespannt auf die Inneneinrichtung. Der Camper war klein aber hatte wirklich alles was man braucht. Hinten war die Küche mit einem Gaskocher und Spülbecken und in der Mitte das Bett. Wenn man die Sitze nach vorne klappt kann man sogar die Beine strecken. Der Camper ist auch als self contained eingestuft (d.h. es muss genügend Frisch- und Abwasser bereithalten und auffangen, so wie eine Toilette haben). Dies erlaubt einem das Freedom Campen an vielen Orten Neuseelands wodurch man viel Geld sparen kann, da diese Plätze gratis sind.

Die erste Nacht im Camper verlief ohne Probleme und wir schliefen sogar ziemlich gut. Nach dem Frühstück besuchten wir die Glühwürmchen Höhle in Kawiti. Es gab eine kleine Tour mit einem sehr sympathischen Guide, der uns alles über das Leben der kleinen Tierchen erklärte. Die vielen kleinen Lichtpunkte sahen umwerfend aus aber leider durften keine Fotos gemacht werden um die Glühwürmchen nicht zu stören.

Leider kein Foto von den Glühwürmchen

Nach diesem kleinen Zwischenhalt fuhren wir weiter in den Norden. Die Strassen wurden immer kurviger und man kam nur langsam voran. Leider fing es so stark an zu regnen, dass wir beschlossen früher auf einen Campingplatz zu gehen und erst am nächsten Tag zum nördlichsten Punkt von Neuseeland (Cape Reigna) zu fahren. Wieder fanden wir einen super Freedom Camping Platz direkt am Meer, welcher rückblickend einer der schönsten unsere gesamte Reise war. Es war eine riesen Stellfläche und man konnte kilometerlang am verlassenen Strand entlanglaufen. Als es endlich aufgehört hat zu regnen, kochten wir noch Pasta und genossen den Ausblick.

Am nächsten Tag war das Wetter immer noch bewölkt, aber wir beschlossen trotzdem zum Cape Reigna zu fahren. Auf dem Weg dorthin war eine Baustelle weshalb eine Umleitung über eine ziemlich kriminelle Schotterstrasse führte. Unser Camper war nicht wirklich geeignet, aber das hat uns der Bauarbeiter nicht mitgeteilt. Deshalb fuhren wir dann sehr langsam durch mehrere Schlaglöcher, bis uns Bewusst wurde, dass das noch mehrere Kilometer so weiter geht. Als wir schliesslich wieder auf der normalen Strasse ankamen haben wir einen Umweg von über einer Stunde gemacht. Am Cape Reigna angekommen, genossen wir die schöne Aussicht trotz Wind und Nieselwetter und machten einen kleinen Spaziergang den Klippen entlang. Besonders interessant war das Aufeinandertreffen des Pazifiks und der Tasmanischen See. Man konnte genau beobachten wo die beiden Meere zusammenkommen. Zurück beim Camper konnten wir unser Glück kaum fassen, weil prompt fünf Reisebusse mit Chinesen ankamen. Campe Reigna war danach nicht wiederzuerkennen.

Weil wir durch die Schotterstrasse ziemlich viel Zeit verloren hatten, fuhren wir in einem Rutsch das gesamte North Land runter. Den nächsten Halt machten wir bei den Cathedral Caves – dem anscheinend besten Ausblick Neuseelands.