Sternenhimmel in Tekapo

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Neuseeland
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Nachdem wir das Gebiet rund um den Mount Cook erkundet haben, ging unsere Reise weiter zum Lake Tekapo. Die Gegend ist nur dünn besiedelt und hat nur wenige Lichtquellen, die den Nachthimmel verschmutzen könnten. Deshalb gilt Tekapo als einer der dunkelsten Orte der Welt und eignet sich perfekt um die Sterne zu beobachten.

Bevor es aber dunkel wurde hatten wir noch etwas Zeit übrig, weshalb wir auf den Mount John wanderten. Die Wanderung führte zuerst steil bergauf durch einen schattigen Wald. Als wir den Wald verliessen bot sich uns ein spektakulärer Ausblick über die weiten Graslandschaften mit weissen Bergspitzen im Hintergrund. Wir liefen weiter bergauf und plötzlich tauchte der türkisfarbene Lake Tekapo vor uns auf. Das Panorama war unglaublich anzusehen.

In der Ferne konnten wir sogar schon das Mount John Observatorium ausmachen. Leider kann das Observatorium nur im Rahmen einer Tour besucht werden, weshalb den Mount John auf der anderen Seite wieder herunterliefen. Der restliche Weg führte am Lake Tekapo entlang zurück ins Dorf.

Nach unserer Wanderung buchten wir eine Tour um die Sterne zu beobachten. Diese startet aber erst um elf Uhr, weshalb wir es uns in einem Kaffee gemütlich machten. Natürlich hatte das Kaffee nicht bis um elf geöffnet und wir mussten zurück in unseren kalten Van. Nach einem kurzen Powernap und in mehrere Schichten Kleider gepackt, machten wir uns auf den Weg zum Büro der Tour.

Bevor die Tour losgeht mussten wir alle unsere Handys ausschalten, weil das blaue Licht vom Bildschirm die Nachtsehfähigkeit stark beeinträchtig. Ein Bus fuhr uns dann aus der Ortschaft raus an einen richtig dunklen Ort, wo schon ein kleines Teleskop für uns aufgebaut wurde. Das letzte Stück legte der Bus sogar mit speziellen roten Scheinwerfern zurück, um uns den Blick auf die Sterne nicht zu verderben.

Ein Guide empfing uns in kompletter Dunkelheit und begann mit einer Erklärung wie Entfernungen im Weltall gemessen werden. Dann zeigte er uns ein paar interessante Sterne z.B. Alpha Centauri der Stern der uns am Nächsten ist. Ich war auf der Suche nach dem Nordstern, welcher die Seefahrer zur Navigation benutzen. Den sieht man aber nicht auf der Südhalbkugel, weil er sich direkt über dem Nordpol befindet. Die Seefahrer der südlichen Hemisphäre nutzen aber eine andere Konstellation zur Navigation. Diese ähnelt einem Kreuz und ist auf z.B. auf der neuseeländischen oder brasilianischen Flagge abgebildet.

Ausserdem durften wir einer sterbenden Sonne zusehen, welche sich bald (in ein paar tausend Jahren) in ein Schwarzes Loch verwandelt. In dieser Nacht war der Planet Jupiter besonders gut zu sehen und man konnte sogar die Streifen auf der Oberfläche durch das Teleskop sehen.

Nach dieser interessanten aber anstrengenden Tour wollten wir eigentlich nur noch ins Bett. Wir mussten jedoch noch zu unserem Campingplatz fahren, welcher nur ein paar Kilometer ausserhalb ist. Leider war der Weg in der Nacht schwer zu finden und wir mussten immer wieder riesigen Schlaglöchern ausweichen. Wir kamen aber heil an und fielen in einen tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen hatten wir den ganzen Platz für uns alleine und nach einem kräftigen Frühstück machten wir uns auf den Weg Richtung Norden nach Ashburton.