Tongariro Alpine Crossing

Von Manuela
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Neuseeland
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Am nächsten Tag meinte es das Wetter endlich gut mit uns und wir konnten das berühmte Tongariro Alpine Crossing machen. Unser Wecker holte uns um 4 Uhr morgens aus dem Schlaf, damit wir rechtzeitig unseren Shuttlebus erwischten. Diesen hatten wir am Vortag über eine i-Site gebucht und er wird uns zum Start der Wanderung fahren. In absoluter Dunkelheit auf unserem Campingplatz, suchten wir alle Dinge zusammen, die wir für die Wanderung brauchten. Da wir von verschiedenen Internetseiten gelesen haben, dass sich das Wetter extrem schnell ändern kann und uns auch die Leute vom i-Site nochmals von den verschiedenen Gefahren eines Alpine Crossing gewarnt hatte, packten wir mehrere Lagen Kleidung sowie zwei Liter Wasser pro Person und mehrere Sandwich und Früchte ein.

Optimal vorbereitet setzen wir uns kurze Zeit später in den Shuttlebus, der uns beim Startpunkt absetzte. Ein wenig aufgeregt marschierten wir dann los. Enttäuscht stellten wir aber ziemlich schnell fest, dass trotz der frühen Morgenstunden bereits Massen von Leuten unterwegs waren. Es war eine richtige Völkerwanderung. So gingen wir auf Holzstegen durch eine Steppenlandschaft, welche von kleinen Bächlein durchzogen war. Kurz darauf kam ein Warnschild ob man wirklich bereit sei für den Aufstieg und auch alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat. Überzeugt, dass wir an alles gedacht haben nahmen wir den Aufstieg in Angriff.

Der Aufstieg war allerdings nicht ganz das, was wir Schweizer unter einem Alpine Crossing verstehen würden. Überall lagen Gummimatten auf dem Boden und die Holzwege waren mit Gitter überzogen um Rutschen zu vermeiden. Langsam fragten wir uns, ob wir die ganzen Sicherheitswarnungen wohl etwas zu ernst genommen haben. Als wir aber den ersten Teil des Aufstiegs gemeistert hatten, wurden wir für die etwas langweiligen Wanderwege und die vielen Leute mehr als entschädigt. Am Horizont zeichnete sich der erste Vulkankrater ab und der Anblick der aufgehenden Sonne war atemberaubend.

Als wir auf dem Gipfel oben ankamen, blies ein sehr starker Wind und wir waren froh um die zusätzlichen Kleidung. Die Landschaft hatte sich inzwischen total verändert und glich nun mehr einer Mondlandschaft. Man sah nun von oben in einen Vulkankrater sowie kleine farbige Seen, die sich darin gebildet haben. Das Wetter war super und so leuchteten die Seen in verschiedenen Blautönen. Überall dampfte es und ein Schwefelgeruch wie in Rotorua machte sich überall breit.

Etwas abseits der ganzen Leute machten wir es uns gemütlich und assen unsere Sandwiches. Danach machten wir uns bereit für den Abstieg. Der Weg führte im Zick Zack durch eine grüne Wiese und am Ende noch durch ein kleines Waldstück.

Als wir nach knapp 7 Stunden mit schmerzenden Zehen unten ankamen konnten wir kurz ausruhen, bevor der Shuttle uns abholte. Zur Belohnung gab es ein kühles Bier vom Fahrer und wir machten uns auf den Weg zurück zum Campingplatz. Vor uns lag jetzt eine vier stündige Autofahrt in den Süden nach Wellington. Dort nahmen wir am nächsten Tag die Fähre um auf die Südinsel überzusetzen.