Entlang der Südküste

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Neuseeland
Weitere Beiträge

Der nächste Teil unserer Reise führte entlang der Südküste der Südinsel. In dieser Region hatte es praktisch keine Touristen und nur ein paar Surfer in ihren alten Vans waren unterwegs anzutreffen. Das kam uns aber nach dem überlaufenen Milford Sound ganz gut gelegen. Wir planten die Südküste wieder als Roadtrip mit zahlreichen Zwischenstopps wie an der Westküste abzufahren.

Unseren ersten Halt machten wir bei den Clifden Limestone Caves. Diese Kalksteinhöhlen kann man auf eigene Faust erkunden, vorausgesetzt man hat eine gute Taschenlampe dabei. Wir machten uns also mit unseren Handy-Taschenlampen auf in die Höhlen. Manuela hatte etwas mehr Verstand als ich und ist nach den ersten Metern wieder umgekehrt. Ich ging weiter und zwängte mich durch zahlreiche enge Löcher.

In ungefähr der Hälfte der Strecke merkte ich das mein Handy nur noch 17% Akku hatte und mir bald das Licht ausgehen würde. Ich blieb aber gelassen und kämpfte mich weiter durch die Höhle. Als ich um die nächste Ecke bog stampfte ich in eine tiefe Wasserpfütze und vor Schreck liess ich mein Handy ins Wasser fallen. Glücklicherweise hatte es das kurze Bad überlebt und ich ging weiter nur um von einer noch grösseren Wasserpfütze aufgehalten zu werden. Ich balancierte auf den Felsen am Rand um die Pfütze und hoffte nicht ganz ins Wasser zu fallen. Nachdem ich dann eine Leiter hochgeklettert bin, erreichte ich endlich den Ausgang.

Völlig verwirrt von der abenteuerlichen Erfahrung irrte ich umher und konnte den Parkplatz nicht mehr finden. Nachdem ich noch auf einen Hügel gestiegen bin, um mir einen Überblick zu verschaffen, fand ich dann doch noch den Parkplatz und war froh in einem Stück angekommen zu sein. Natürlich war ich von oben bis unten schmutzig, weshalb wir eine Dusche und Waschmaschine suchten. Diese fanden wir in einer Taverne in einem verschlafenen Dorf. Während wir auf unsere Wäsche warteten, wärmten wir uns in der Orepuki Tavern auf und quatschten etwas mit den Einheimischen. Die Taverne hatte etwas vom Restaurant Bahnhof in Tecknau, mit seinen zahlreichen Gestalten.

Nachdem wir die Taverne hinter uns gelassen hatten war es bereits am Eindunkeln und unser nächster Camping-Platz lag im Dunsdale Recreation Reserve – einem unheimlichen Wald. Nachdem wir zehn Kilometer Schotterstrasse hinter uns gebracht hatten, tauchte vor uns eine riesige Wiese mitten im Wald auf. Der Ort war uns etwas unheimlich, aber zwei weitere Camper hatten am anderen Ende der Wiese ihr Lager aufgeschlagen, was uns etwas beruhigte.

Am nächsten Morgen wanderten wir eine gemütliche Stunde durch den angrenzenden Wald, welcher bei Tageslicht einen freundlicheren Eindruck macht. Vom Campingplatz aus fuhren wir zurück an die Küste zum Slope Point – dem südlichsten Punkt in Neuseeland. Nach dem obligatorischen Foto gings weiter zur Curio Bay, wo wir mit etwas Glück Pinguine antreffen könnten.

An der Curio Bay angekommen folgten wir den Schildern mit Informationen zu Pinguinen an eine lange Bucht. Leider war weit und breit kein Pinguin zu sehen und auch nachdem wir eine halbe Stunde gewartet haben tauchte Keiner auf. Etwas enttäuscht machten wir uns auf den Rückweg, wo uns jemand mitteilte, dass man die Pinguine am besten bei Sonnenuntergang beobachten kann.

Wir setzten uns also in ein angrenzendes Kaffee und warteten bis es Abend wurde. Als wir zurück bei der Bucht waren, hatte sich bereits eine kleine Menschenmenge hinter einem Seil versammelt. Am Seil schaute ein Beamter vom Department of Conservation, dass niemand dem Nistplatz der Pinguine zu Nahe kam. Die Kiwis nehmen es also genau mit dem Naturschutz. Anfangs war nichts zu sehen doch nach einem kurzen Augenblick zeigte sich ein Yellow-Eyed Pinguin mit seinem Jungen in der Ferne. Etwas später kam noch ein Pärchen heraus, um etwas frische Luft zu schnappen.

Leider verliessen die Pinguine nicht ihr Nest, um fischen zu gehen, weil sie gerade ihr Fell am Erneuern sind. Es war aber trotzdem schön die Tiere mit etwas Abstand in der freien Natur zu beobachten. Unser Weg führte uns weiter entlang der Küste Richtung Dunedin. Doch unterwegs stiessen wir auf so einige Kuriositäten.