Isla de la Plata

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Ecuador
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Für heute stand der Ausflug nach Isla de la Plata auf dem Programm. Als wir aufwachten fühlte ich mich nicht so gut und dachte mir das liegt am Ausgang mit Jamie am gestrigen Abend. Dem war leider nicht so aber dazu später mehr. Nach unserem Frühstück versammelten wir uns vor dem Reisebüro und fuhren gemeinsam mit dem Bus nach Puerto Lopez. Puerto Lopez ist eigentlich ein verschlafenes Fischerdorf aber während der Walbeobachtungssaison herrscht hochbetrieb. Von dem Fischerdorf aus waren es ca. 1 Stunde mit dem Boot nach Isla de la Plata. Vor der Bootsfahrt lernten wir unseren Guide kennen (Er sah wieder wie ein Indianer aus Winnetou aus) und mussten die Eintrittsgebühr von 1$ für den Park bezahlen. Da wir nur 20$ dabei hatten, sorgte das für das erste Augenrollen bei unserem Guide. Auf dem Boot angekommen erhielten wir tatsächlich 18$ Rückgeld und stachen in See.

Auf dem Weg zur Insel hatten sich leider nicht viele Wale gezeigt. Nur die Vögel sammelten sich an den Stellen, wo die Wale gerade ihr Mittagessen verspeisten. Unser Guide versicherte uns aber dass wir auf dem Rückweg genügend Wale sehen werden. Auf der Insel angekommen waren wir überrascht von der Dürre und uns wurde bewusst wieso auf der ganzen Insel das Rauchen verboten war. Nachdem die Gruppe mit dem spanisch sprechenden Guide gestartet war, blieb ein kleines Grüppchen von 6 Personen mit dem Indiander als Guide zurück. Er stellte uns gleich vor die entscheidende Wahl der Route um die Insel. Bei der längsten Route sah man am meisten Tiere aber es war ein Rennen. Das machte er mit folgendem Spruch gleich klar:

You have to follow me as my backpack – Ihr müsste mir wie mein Rucksack folgen

Die kleine und mittlere Tour war zwar gemütlicher aber man sah natürlich weniger Tiere. Er versicherte uns dass er zwar nach Beinschmerzen von der grossen Tour von gestern hatte aber diese ohne Probleme auch heute nochmals machen konnte. Ohne auf die Entscheidung zu warten lief er los. Es ging zuerst ein flaches Stück durch trockene Sträucher und Büsche. Er erklärte uns dass die Sträucher spezielle Blätter haben mit denen sie die Regentropfen besser auffangen können. Ausserdem speichern sie das Wasser in den Ästen und sind dadurch in der Lage auch längerfristige Dürreperioden zu überstehen. Nach dem flachen Stück folgte eine Treppe welche einem auf etwas höher gelegene Plattform brachte. Beim Aufstieg kam man wegen der trocken und heissen Luft ordentlich ins Schwitzen. Oben angekommen stellte er uns nochmals die entscheidende Frage nach der Route und behauptet dass wie nicht wie Leute aussehen welche die kurze oder mittlere Route nahmen. So entschieden wir uns für die meisten Tierarten und für einen 5 km Marsch in 2 Stunden. Man muss vielleicht noch erwähnen dass eine Dame die Insel mit FlipFlops besuchte aber die 5 km ohne Probleme meisterte.

Der Rundgang um die Insel war atemberaubend. Die Tiere zeigten keine Furcht vor den Menschen und sahen sie eher als lästige Paperazzi anstatt einer Bedrohung an. Der Guide ergänzte die Tour immer wieder mit nützlichen Informationen und gab ein ordentliches Marschtempo vor. Gegen Ende der Tour wurde ich immer wie erschöpfter und merkte wie ich langsam krank wurde. Am Ziel angekommen war ich froh es geschafft zu haben aber ich wusste dass ich das geplante Schnorcheln leider nicht machen konnte. Bevor wir die Insel wieder verliessen gab es noch einen kleinen Snack und wir fuhren weiter zum Schnorchelspot. Drei Wagemutige stürzten in das kalte Wasser aber sie kamen nicht gerade begeistert zurück. Sie hatten wohl nicht allzu viele Tiere gesehen, darum war ich froh dass wir auf den Gallapagos Inseln noch reichlich schnorcheln würden.

Auf der Rückfahrt tauchten dann doch noch die lange ersehnten Wale auf und zeigte ihre Sprünge aus dem Wasser. Der restliche Teil der Fahrt war für mich eher ungemütlich weil ich immer schwächer wurde und somit froh war endlich übermüde im Hotel ins Bett zu fallen.