Besuch bei den Sinoa Indianer

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Ecuador
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Nachdem wir die Nachtwanderung unversehrt überstanden hatten, besuchen wir heute ein Dorf der Sinoa-Ureinwohner. Die Sinoa waren ursprünglich Nomaden, die durch den Dschungel zogen und sich vom Jagen und Sammeln ernährten. Heute siedeln die Sinoa am Cuyabeno Fluss und betreiben Landwirtschaft.

Wie alles im Dschungel ist das Dorf der Sinoa nur mit dem Kanu zu erreichen. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir unter anderem Papgeien und ein dreifingriges Faultier, welches an einem Ast, der mitten in den Fluss ragte, hing. Ein Faultier verharrt normalerweise eine Woche lang am gleichen Ast und bewegt sich nur einmal auf den Boden um sich zu erleichtern.

Im Dorf angekommen zeigte uns eine Eingeborene wie Yuca-Brot zubereitet wird. Yuca ist eine Knolle, die ähnlich zubereitet wird wie Kartoffeln. Um das Brot herzustellen mussten wir auf dem Feld hinter dem Dorf die Knolle ernten. Dazu müssen zuerst die Äste der Yuca-Pflanze mit der Machete entfernt werden. Sind die Äste entfernt lässt sich die Wurzel von Hand aus dem.Boden ziehen und die Knollen können entfernt werden. Nachdem die Knolle geschält und gewaschen wurde, raspelten wir sie in kleine Stücken. Diese werden dann in ein Geflecht gegeben und ausgeringt, bis trocken sind und ein Mehl ähnlich Kokusraspeln entsteht. Die Raspeln werden dann in einer Schale über den Feuer geröstet und fertig ist das Yuca-Brot. Der Guide hat Füllung für das Brot mitgebracht und so assen wir das Brot gleich zum Mittagessen.

Nach dem Essen brachte uns das Kanu zu einem anderen Dorf um einen Schaman zu besuchen. Dort angekommen fanden wir uns mitten in einem Fest bei dem der Dschungel mit Lautsprecher beschallt wurde. Uns wurde mitgeteilt dass die Schamanen eine Show an diesem Fest zeigen und nicht bei ihnen zu Hause. Das ganze wirkte extrem absurd und es schien als wäre dieses Fest nur als Touristenattraktion aufgebaut. Die Schamanen wedelten Touristen zu Technomusik den Rücken mit Blätter ab und das war dann auch schon die ganze Schamanenshow.

Wir waren froh als wir uns auf den Rückweg machten und am Abend ein Bad in der Lagune nehmen konnten.