Phong Nha Nationalpark

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Vietnam
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Nach einer 14-stündigen Fahrt im Nachtbus erreichten wir frühmorgens den Phong Nha Nationalpark. Entlang der Hauptstrasse gab es reichlich Hotels, somit hatten wir keine Mühe eine Unterkunft zu finden. Den Rest des Tages verbrachten wir damit eine Tour zu buchen, um die Höhlen in der Umgebung anzuschauen. Das Angebot an Touren ist überwältigend aber schliesslich entschieden wir uns für die 2-tages Tour zu der Hang Én Höhle. Wir buchten die Tour über Oxalis, die Agentur welche auch Touren zur grössten Höhle der Welt Sơn Đoòng anbietet.

Am nächsten Morgen wurden wir vom Hotel abgeholt und nach einem kurzen Briefing gings hinein in den Dschungel. Nach ungefähr einer Stunde fahrt stoppte der Wagen plötzlich und wir befanden uns vor einem kaum sichtbaren Pfad in den Dschungel. Nachdem wir unsere Ausrüstung entgegen genommen hatten, machten wir uns auf den Weg – 12 Kilometer Dschungel lag zwischen uns und der Höhle.

In einem Dorf im Dschungel machten wir Halt für das Mittagessen und wollten danach das Leben der Dorfbewohner etwas genauer kennenlernen. Leider war der Dorfälteste besoffen und wollte uns deshalb nicht im Dorf herumführen.

Wir liessen das Dorf rasch hinter uns, weil wir offensichtlich nicht willkommen waren und folgten einem Fluss entlang weiter in Richtung Höhle. Es hab so viele Flussüberquerungen, dass wir gar keine Zeit hatten die Schuhe zu wechseln. Deshalb wateten wir mit unseren Wanderschuhen durch hüfttiefes Wasser und hofften nicht vom Fluss mitgerissen zu werden.

Nachdem wir weiter durch die wundervolle Landschaft wanderten, sahen wir in der Ferne bereits den Eingang der Hang Én Höhle. Wir betraten die Höhle durch einen kleinen Eingang an der Seite und mussten danach eine kleine Anhöhe erklimmen.

Natürlich waren wir voll ausgerüstet mit Helm, Handschuhen und Stirnlampe. Oben angekommen wurde uns bewusst warum die Hang Én die drittgrösste Höhle der Welt ist. Unter einer riesigen Kuppel lag ein See mit einer Sandbank, auf welcher unser Camping Lager in der Höhle aufgebaut war. Der Anblick war atemberaubend.

Wir erholten uns bei einem erfrischenden Bad im Höhlensee und danach gab es ein leckeres vietnamesisches Nachtessen. Wir waren alle ziemlich erschöpft und deshalb gingen wir schon früh in unsere Zelte und fieberten dem morgigen Tag entgegen.

Nach einem üppigen Frühstück, mussten wir uns beeilen, um den Strahl der in die Höhle fällt zu erwischen. Die Chancen waren nur 40 Prozent aber wir hatten Glück. Zu einer bestimmten Zeit scheint die Sonne so in die Höhle, dass sich ein Strahl auf dem See abbildet. Wir hatten Glück und ein Strahl zeigte sich für ganze 30 Sekunden. Genug Zeit um ein anständiges Foto zu machen.

Wir drangen weiter in die Höhle ein und konnten fragile Tropfsteinformationen und Fossilien betrachten. Nach etwa einer Stunde errichten wir den Ausgang der Höhle und waren vom Anblick überwältigt. Die Höhle ist 120 Meter hoch und bot einen Anblick wir aus einer anderen Welt. Kein Wunder wurden Szenen vom Film Peter Pan und Kong hier gedreht.

Wir liessen uns viel Zeit um die Stimmung aufzusaugen und diesen aussergewöhnlichen Ort in Erinnerung zu behalten. Zurück im Camp packten wir unsere Sieben Sachen und machten uns auf den Weg zurück durch den Dschungel. Der letzte Aufstieg vor dem Ziel war besonders anstrengend und rutschig, aber wir meisterten auch diesen.

Zurück im Oxalis Hauptquartier verabschiedeten wir uns von allen und liessen die Tour nochmals Revue passieren. Da wir so von den Höhlen begeistert waren, mieteten wir am nächsten Tag einen Scooter um die Paradies Höhle zu besuchen. Diese Höhle war etwas einfacher erreichbar und bei Bedarf konnte man sich sogar in einen Golfkart setzen, um den einen Kilometer vom Parkplatz zur Höhle zu meistern.

Die Höhle war zum Glück nicht von Touristen überflutet und wir konnten ungestört die Tropfsteinformationen betrachten. Zurück in Phong Nah gings wieder in den Nachtbus in Richtung Hue – die ehemalige Kaiserstadt.