Millionenmetropole Saigon

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Vietnam
Weitere Beiträge

Saigon ist ein ganzes Stück von Nha Trang entfernt, weshalb wir uns für den Nachtzug entschieden, um die 10 Stunden Fahrt hinter uns zu bringen. So erreichten wir Saigon in den frühen Morgenstunden. Saigon ist das Wirtschaftszentrum von Vietnam und mit 9 Millionen Einwohner eine riesige Metropole. Saigon heisst eigentlich Ho Chi Minh City, weil es von den siegreichen Kommunisten nach dem Vietnamkrieg umbenannt wurde.

Nachdem wir im Hostel eingecheckt hatten, machten wir uns auf den Weg ins Kriegsmuseum, um den Vietnamkrieg aus vietnamesischer Sicht zu erleben. Das Museum war sehr aufschlussreich und zeigte die Gräuel des Krieges auf eine drastische unzensierte Weise.

Am Abend schlenderten wir auf der Suche nach etwas zu Essen durch die Walking Street. Das ist wohl die einzige Strasse in Saigon auf der (fast) kein Motorroller fährt. Dafür ist man überall lauter Musik und grellem Licht ausgesetzt, was einem ein bisschen an Bangkok erinnert.

Am nächsten Morgen stand ein vietnameischer Kochkurs auf dem Programm. Wir wurden vom Hotel abgeholt und begaben uns zum Markt um die frischen Zutaten für unsere Gerichte zu kaufen. Aus dem gekauften Gemüse schnitzen wir zuerst eine Blume, was erstaunlich simpel war. Das nächste Gericht waren Frühlingsrollen. Nach den Frühlingsrollen bereiteten wir eine vietnamesische Nudelsuppe (Pho) zu. Zum Abschluss konnte dann jeder sein Gericht verkosten. Besonders die Frühlingsrollen waren die besten, die wir je gegessen hatten. Wir hatten sie aus Netzreispapier hergestellt und dann in Sojaöl frittiert. Sie waren unglaublich lecker – besonders die Füllung.

Am Nachmittag besuchten wir ein Museum für traditionelle vietnamesische Medizin. Wir wurden von einem Guide durch das Museum begleitet und die Ausstellungsstücke waren sehr interessant. Neben diversen Werkzeugen zur Herstellung der Medizin, hatte es auch Behälter in die Ginseng und Kobras in Alkohol eingelegt wurden. Diese Medizin soll vor allem Männern wieder auf die Sprünge helfen.

Den Abend verbrachten wir in einer der zahlreichen Rooftop Bars, welche eine wunderschöne Aussicht über Saigon bei Nacht bietet. Der Eintritt war frei aber die zwei Bier die wir bestellten gab es für schlappe 500’000 Dong – Schweizer Preisniveau.

Am letzten Tag besuchten wir mit einer Tour die Tunnel von Cu Chi. Die Tunnel waren während des Vietnamkrieges ein Ausdruck der Standhaftigkeit des vietnamesischen Volkes. Cu Chi ist strategisch gut gelegen, weil es nur wenige Kilometer von Saigon (Basis der US-Armee) entfernt war. Deshalb versuchten die Amerikaner jahrelang den Vietcong aus diesem Gebiet zu vertreiben, was ihnen aber nie komplett gelang.

Heute wurden die Tunnel für Touristen vergrössert und man kann sogar AK-47 auf einem Schiessstand abfeuern. Für uns war die Tour etwas gar touristisch, aber wir hatten unseren Spass als wir durch die Tunnel krochen. Leider sind wir dem Tunnelsystem etwas zu weit gefolgt, so dass wir an einem anderen Ausgang herauskamen und unsere Gruppe verloren. Zum Glück fanden wir unsere Gruppe wieder, weil der Guide hat nicht einmal gemerkt dass wir weg waren.

Unser nächster Stopp ist das Mekong-Delta, genauer gesagt die kleine Provinzstadt Ben Tre. Sie ist für ihre Kokosnuss-Süssigkeiten bekannt und soll etwas abseits der üblichen Pfade liegen.