Mekongdelta

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Vietnam
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Die meisten Touristen buchen eine Tour von Saigon aus um das Mekong Delta zu erkunden. Da wir immer noch ein bisschen geschockt von der Cu Chi Tunnel Tour waren, beschlossen wir das Delta auf eigene Faust zu erkunden.

Von Saigon aus nahmen wir den öffentlichen Bus nach Ben Tre. Im Bus waren nur Einheimische und die Sitze waren nicht wirklich bequem. Wir genossen jedoch die Fahrt vorbei an saftig grünen Reisfelder und kamen gegen Mittag in der kleinen Provinzstadt Ben Tre an.

Als Unterkunft haben wir ein Homestay gebucht, wo wir direkt von unserem Bus abgeladen wurden. Das Haus war von einem wunderschönen Garten umgeben, in dem es ein Sitzplatz zum Ausspannen gab. Die Familie hatte drei Hunde und unzählige Hühner, welche für frische Eier für unser Frühstück sorgten.

Homestay im Mekong Delta

Weil das vietnamesische Neujahrsfest in einer Woche stattfindet, gab es am Abend einen grossen Blumenmarkt entlang des Mekongs. Zwischen den Blumenmärkten gab es zahlreiche Essstände, wo wir uns die Bäuche mit exotischen Snacks vollschlugen. Leider waren wir die einzigen Fussgänger an diesem Markt, weil alle Vietnamesen auf dem Roller direkt vor die Stände fuhren. In solchen Momenten wünscht man sich manchmal in die Schweiz zurück, wo man durch den Markt schlendern kann ohne gleich überfahren zu werden.

Am nächsten Morgen schnappten wir uns zwei Fahrräder von unserem Homestay und machten uns auf den Weg zu einer Kokosnuss-Fabrik. Unsere Gastgeberin hat uns den Weg genaustens erklärt und so fuhren wir unter Palmen dem Mekong-Ufer entlang, bis wir bei der Fabrik ankamen. Was wir vorfanden entsprach nicht ganz einer Fabrik, weil eigentlich alles Handarbeit ist. Mehrheitlich Frauen schälen die Kokosnüsse, bis nur noch das weisse Fleisch übrig ist. Dieses wir dann zu einer weiteren Fabrik transportiert, wo leckere Süssigkeiten (wie Nougat) daraus produziert wird.

Auf dem Rückweg machten wir noch in einem Café Halt, um einen Eiskaffee zu geniessen. Weil sich in dieses Café wahrscheinlich nur selten Touristen verirren, setzte sich gleich die ganze Familie um uns herum und versuchte mit uns zu plaudern. Die Leute im Mekong Delta sind grundsätzlich viel aufgeschlossener als im Norden und wir genossen es sehr überall so herzlich aufgenommen zu werden.

Die nächste Station im Mekong Delta war die Stadt Can Tho. Sie ist die grösste Stadt im Mekong Delta und sie kam uns nach Ben Tre wie eine laute Metropole vor. An diesem Tag gingen wir früh ins Bett, weil wir am nächsten Morgen um 4 Uhr aufstehen mussten, um die berühmten Floating Marktes zu besuchen. Nachdem uns der Wecker aus dem Schlaf geklingelt hat, wurden wir von einem Taxi zu einem Holzboot gebracht wo unser Guide und Fahrer schon auf uns wartete. Weil sich niemand sonst für die Tour eingeschrieben hatte, gehörte das Boot ganz alleine uns.

Wir schipperten gemütlich den Mekong entlang – Richtung Floating Markets und konnten die aufgehende Sonne beobachten. Zuerst besuchten wir einen etwas kleineren abgelegeneren Markt. Der Markt war am frühen Morgen ziemlich lebhaft und die Waren wurden auf kleinere Boote umgeladen, um diese dann an Land zu verkaufen.

Nach dem Markt bogen wir in einen kleinen Nebenfluss des Mekongs ein und wir kamen an zahlreichen Dörfern und Feldern vorbei. Die Dörfer wirkten wie ausgestorben, weil die jüngere Generation in die Städte zieht und nur noch die Kinder und alte Leute dort zurückbleiben. Während des Neujahrfestes kehren aber alle wieder zu ihren Familien zurück und die Städte sind dann wie leergefegt. In einem der Dörfer machten wir einen kurzen Halt, weil dort Setzlinge für die angrenzenden Bauern gezüchtet werden. Zudem machten wir noch einen weiteren Stopp bei einer Nudelfabrik.

Als wir wieder in den Mekong einbogen steuerten wir auf den grössten Floating Market im Mekong Delta zu. Wegen seiner Grösse ist hier auch noch am späteren Morgen etwas los und viele Händler hängen ihre Waren an lange Bambusstangen, um sie für die Kundschaft besser sichtbar zu machen. Unser Guide erklärte uns alle Abläufe ganz genau und auch sonst war er sehr unterhaltsam.

Nachdem wir das Mekong Delta ausgiebig erkundet haben, war unser nächstes Ziel Phu Quoc, um ein paar Tage an tropischen Stränden auszuspannen.