Whalesharks in Donsol

Von Manuela
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Philippinen
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Für unser nächstes Ziel wollten wir uns die Walhaie in Donsol anschauen. Da wir das Fliegen, wenn möglich vermeiden wollten, entschieden wir uns die Fähre zu nehmen. Da war uns das Ausmass dieser Reise aber noch nicht ganz bewusst.

Die Reise begann auf der Insel Malapascua von wo wir die Fähre zurück zum Festland nahmen. Dies dauerte etwa eine halbe Stunde und von dort konnten wir dann mit dem Bus weiter, welcher uns etwas vor dem Fährhafen ablud. Dort warteten auch schon Tricycles, die uns zu der grossen Fähre nach brachten. Soweit verlief alles planmässig. Die Fähre fuhr aber erst um Mitternacht los, weshalb wir die fünf Stunden mit Nachtessen und Würfelspielen vertrieben. Es zeigte sich sogar noch ein wunderschöner Sonnenuntergang, den schönsten den wir bis jetzt in Asien gesehen haben.

Um Mitternacht konnten wir dann endlich auf die Fähre wo Stockbetten für uns bereitstanden. Die Seiten der Fähre waren offen, weshalb es schön durchlüftete. Nicht so schön war es zu beobachten wie die Tiere hier transportiert wurden. Ziegen wurden in mehrstöckigen Ladeflächen von Lastwagen gequetscht. So dass sie aufeinander stehen mussten da nicht genug Platz war. Und das für über 6 Stunden. Auch Schweine und Hühner wurden so transportiert, diese Bilder werde ich wohl nie vergessen!


Als das Schiff endlich ablegte, waren die Stockbetten voll aber es war sehr ruhig, so dass wir bald einschliefen. Nachdem wir die Nacht einigermassen gut geschlafen haben, legten wir um 6 Uhr auf der Insel Masbate an. Dort am Hafen wartete auch schon der nächste Bus auf uns der uns einmal quer durch die Insel brachte zur nächsten Fähre. Die brachte uns dann in die Stadt Bulan. Endlich dort angekommen war Donsol nur noch eine 45-minütige Tricycle Fahrt entfernt.

So erreichten wir Donsol nach mehr als 24 Stunden Reiseweg! Aber da es hier Walhaie gibt, vergassen wir die Strapazen schnell und meldeten uns gleich für einen Schnorcheltrip am nächsten Tag an. Die Walhaie kann man hier nur innerhalb einer Schnorcheltour beobachten, damit man ihnen nicht zu lange folgen kann. Das würde die Tiere ansonsten nur stressen. Auch werden die Walhaie hier im Gegensatz zu anderen Orten auf den Philippinen nicht gefüttert und so nicht in ihrem natürlichen Verhalten gestört.

Nachdem wir die Tour gebucht haben und die Stadt ein bisschen auskundschafteten, merkten wir bald, dass Donsol nicht gerade eine Perle ist. Schwarzer Sandstrand und wie auf den ganzen Philippinen nur frittiertes Essen an den Strassenständen mit sehr viel Fleisch. Auch unser Hotel war vergleichsweise teuer und nicht wirklich schön.

Am Abend gönnten wir uns ein Vier-Gang Menü im Hotel zu einem unschlagbar günstigen Preis. Allerdings waren die Portionen so klein, dass wir uns nach dem zweiten Gang nicht mehr über den Preis wunderten. Auch serviert wurde alles ohne Pause, so dass wir innerhalb von einer halben Stunde alle Gänge inklusive Dessert verputzt hatten. Nachdem wir noch ein wenig Karten gespielt hatten, legten wir uns früh schlafen um fit für die morgige Schnorcheltour zu sein.

Bevor wir am nächsten Tag ins Boot stiegen, bestaunten wir noch die Tafel mit den Sichtungen des Monats. Wir freuten uns, dass sie bis heute jeden Tag im Mai mindestens ein Hai gesehen wurde. So gingen wir mit Flossen und Taucherbrille aufs Boot und tuckerten langsam aufs Meer hinaus.

Wo sind die Whalesharks?

Vorne Stand ein Filippino auf einer Erhöhung und suchte das Wasser nach Schatten ab. Sobald einer gesichtet wird, heisst es schnell Flossen anziehen und möglichst langsam und ruhig ins Wasser hüpfen. Nach etwa einer Stunde zogen Wolken auf, was die Sichtung für unseren Guide schwieriger machte. Trotzdem gaben wir die Hoffnung nicht auf.

Leider sahen wir nach drei Stunden immer noch nichts, weshalb wir zurück an Land gingen. Ein wenig enttäuscht, dass ausgerechnet heute keiner der Boote einen Walhai gesehen hat, machten wir uns auf zur Tauchschule gleich über der Strasse.

Hier wollten wir einen Trip zur Manta Bowl buchen. Dort kann man neben Mantas auch ab und zu Walhaie sichten. Nach der kurzen Besprechung waren wir wieder euphorisch und verbrachten den Rest des Tages am Pool wo wir uns auf den morgigen Tag freuten.

Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Schiff zuerst an ein kleines Riff, wo wir viele Nudibranchs und Seepferdchen zu Gesicht bekamen. Anschliessend machten wir uns endlich auf zur Manta Bowl. Nach einem kurzen Briefing hüpften wir rein und tauchten ab. Wir tauchten durch eine Art erhobene Sandbank, wo es nichts gibt ausser mit etwas Glück Mantas.

Nachdem wir alle wie verrückt die ganze Zeit ins blaue Wasser hinausschauten in der Hoffnung, dass endlich ein Manta oder gar ein Walhai aus dem nichts auftaucht, mussten wir nach 45 Minuten abbrechen, da uns die Luft langsam ausging.

Die Manta-Bowl ist eigentlich nur eine riesige Sandwüste

Die Hoffnung stirbt zuletzt und da wir an diesem Spot zwei Tauchgänge machten, hofften wir auf den zweiten Tauchgang. Nachdem wir eine Stunde pausiert hatten, spielte sich wieder das gleiche Spiel ab. Kein Manta, Kein Walhai, nichts. Ein bisschen betrübt gingen wir wieder zurück. Die Stimmung sank noch mehr als wir am Board sahen, dass heute alle Boote beim Schnorcheln mindestens einen Walhai gesehen haben. Ungläubig über so viel Pech wollten wir Donsol noch eine letzte Chance geben und buchten für den nächsten Tag nochmals einen Schnorcheltrip.

Trotz grossem Optimismus sahen wir natürlich auch am nächsten Tag keinen einzigen Walhai. Es fing sogar noch in Strömen an zu regnen, so dass wir nach 3 Stunden frieren endlich vom Boot gehen konnten. Froh Donsol endlich verlassen zu können, nahmen wir am Nachmittag einen Bus zum Flughafen von Legazpi und von dort einen Flieger zurück nach Cebu. Das war fast noch das grösste Übel, dass wir die Strecke, die wir mühsam während 24 Stunden mit Büssen und Fähren zurücklegten, jetzt wieder zurückfliegen mussten und eigentlich der ganze Ausflug nach Donsol für nichts war.

Bye Bye Donsol

Nichts desto trotz hatten wir viel Spass zu dritt und so ist das halt in der Natur, man weiss nie ob man etwas sieht oder nicht. Unser nächstes Ziel ist Palawan – die Trauminsel schlechthin.