Im Paradies angekommen

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Philippinen
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Nach drei etwas enttäuschenden Tagen in Donsol wollten wir weiter nach Palawan. Die Insel bietet unberührte Natur und super Tauchspots – also das was man sich eigentlich unter den Philippinen vorstellt.

Von Donsol nach Palawan zu kommen ist aber gar nicht so einfach. Zuerst mussten wir mit einem Minivan an den Flughafen in Legazpi. Danach stiegen wir in ein Flugzeug und flogen zurück nach Cebu. Das tat besonders weh, weil wir diese Strecke mühsam mit Bus und Fähre zurückgelegt hatten und jetzt innerhalb von einer Stunde wieder zurückgeflogen sind. Von Cebu nahmen wir dann den Flieger nach Puerto Princessa – die grösste Stadt auf Palawan.

Der Flug verlief ohne Probleme oder nennenswerte Verspätung und so verliessen wir das Terminal nur um von ein paar zwielichtigen Typen angesprochen zu werden. Jeder wollte uns ein Busticket andrehen und irgendwie hatten wir ein etwas ungutes Gefühl.

Wir kauften dann aber trotzdem ein Ticket nur um dann zu erfahren, dass der Minibus ausserhalb des Flughafens wartet, weil er keine Erlaubnis hatte. Alles sehr suspekt und Ramona hatte schon Angst, dass wir eingepackt und entführt werden, aber der Bus fuhr in die richtige Richtung und so hofften wir auf das Beste.

Unsere erste Destination war Port Barton, ein abgelegenes Fischerdörfchen das vom Massentourismus verschont blieb. Auf der Anfahrt realisierten wir auch warum nicht viele Touristen nach Port Barton finden. Zu dem Ort führte eigentlich keine Strasse, nur eine Schlammstrasse mitten durch den Dschungel mit einigen betonierten Abschnitten.

Nach der holprigen Fahrt stoppte der Bus und wir waren tatsächlich in Port Barton. Glücklicherweise wurden wir nicht entführt. Bevor sie uns ins Dorf liessen mussten wir noch eine ominöse Eintrittskarte kaufen. Keiner weiss wo dieses Geld genau hinkommt, aber wir waren endliche hier und das Dörfchen hatte zwar keine Strassen aber wirklich Charme.

Auf der Suche nach einer Bleibe für die nächsten Tage fragten wir etwas herum und fanden Jack & Judith Homestay. Die Zimmer waren einfach gehalten aber blitzblank und preiswert. Da uns schon die ganze Fahrt den Magen geknurrt hat machten wir uns auf die Suche nach etwas zu Essen. Einige Strassen weiter fanden wir das Kaffee Eat & Chill. Die Besitzer waren Franzosen und deshalb gabs es dort richtig gutes und gesundes Essen. Wir waren allgemein sehr enttäuscht von der philippinischen Küche, weil es eigentlich nur verbranntes Poulet oder Fast-Food gibt. Deshalb war das Eat & Chill eine richtige Oase für uns und sie hatten noch süsse Baby-Kätzchen.

Am nächsten Morgen machten wir einen Schnorchel-Trip zu den zahlreichen Inseln vor Port Barton. Das Wetter war super weshalb die Korallen besonders farbig leuchteten. Das Mittagessen wurde an einem wunderschönen Strand frisch über dem Feuer zubereitet.

Am Nachmittag schnorchelten wir weiter und besuchten noch die Starfish-Island. Auf der kleinen Sandbank mitten im Meer hatte es einmal von Seesternen gewimmelt. Weil die Touristen diese aber herausnehmen um damit Fotos zu machen, sind heute nur noch zwei auf der ganzen Insel zu sehen und diese müssen dann für alle Fotos herhalten.

Zurück am Strand genossen wir den Sonnenuntergang bei einem Mojito und machten uns dann auf zu einem weiteren Abendessen im Eat & Chill.

Am nächsten Tag stand wieder einmal Tauchen auf dem Programm. Die Auswahl an Tauchzentren ist nicht wirklich gross auf Port Barton und so entschieden wir uns für die Aquaholics. Der Tauchshop gehört einem Engländer und wird deshalb sehr professionell geführt.

Neben dem Divemaster begleitete uns noch ein Hündchen, das seinen Besitzer nicht verlassen wollte. Das kleine Ding wurde beim Einsteigen nass und zitterte auf der ganzen Fahrt vor Kälte. Diesem Problem nahm sich gleich Manuela an und packte es in eine warme Schwimmweste. Der erste Tauchgang war entlang eines Schiffswracks mit vielen Fischen drumherum. Normalerweise sieht man um Schiffswracks nicht wirklich viel aber bei diesem Tauchgang war die Visibility perfekt. Auf den zwei weiteren Tauchgängen sahen wir die gut getarnten Krokodilfische. Ausserdem sagte uns noch eine grosse Schildkröte Hallo.

Nach diesen super Tauchgängen wollten wir unbedingt mehr vom Tauchen in Palawan. Wir beschlossen deshalb weiter nach El Nido zu reisen, wo es noch mehr super Tauchspots gibt. Unser Dive Master hat uns schon gewarnt vor diesem Ort und erwähnt, dass er auch als Hell Nido bekannt ist. Der Massentourismus liess wie so oft das kleine Fischerdörfchen explodieren und anscheinend kriegen dort alle Magenprobleme, weil das Wasser so schlecht ist. Mit etwas gemischten Gefühlen warteten wir auf den Minivan, der uns von Port Barton nach El Nido bringen soll. Unser ungutes Gefühl wurde bestätigt als der Minivan ankam. Für uns war eigentlich kein Platz mehr aber irgendwie haben sie uns reingestopft und wir haben die 8 Stunden Fahrt nach El Nido einigermassen überlebt.

Als wir in El Nido ankamen war es genau so wie unser Dive Master beschrieben hatte. Mehrstöckige Häuser zu schnell gebaut und zwischen hohen Kalksteinfelsen eingequetscht. Hier wollten wir wirklich nicht bleiben. Wir mieteten deshalb an Tricycle nach Napcan etwa 20 Kilometer von El Nido entfernt.

Als wir unsere Rucksäcke am Einladen waren öffnete sich der Himmel und es fing in Strömen an zu regnen. Hektisch sprangen wir in das Tricycle und fuhren Richtung Napcan.