Weltwunder Angkor Wat

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Kambodscha
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Das nächste Ziel unserer Reise ist die Stadt Siem Reap, welche als Ausgangspunkt zu Angkor Wat dient. Angkor Wat zählt zu den sieben Weltwunder und ist eine riesige Tempelanlage, welche von den mächtigen Khmer erbaut wurde. Man kann Wochen damit verbringen die teilweise vom Dschungel verschlungenen Tempel zu erkunden, aber wir haben uns für drei Tage entschieden.

Wir starteten unsere Erkundung bei der Roluos-Tempelgruppe, welche etwas ausserhalb der Anlage liegt und in den Anfängen des Khmer-Reiches erbaut wurde. Die Tempel sind nicht ganz so imposant wie seine Nachfolger. Sie waren aber trotzdem einen Besuch wert, weil man die Entwicklung der Baustile verfolgen konnte. Ausserdem wollten wir uns das Beste zum Schluss aufheben und uns nicht gleich in die Massen von chinesischen Touristen stürzen.

Gegen Nachmittag besuchten wir die Tempel des Big Circuit. Dazu gehören diverse Anlagen aus unterschiedlichen Epochen des Khmer-Reiches. Die Tempel waren ein ganzes Stück voneinander entfernt und wir waren froh, dass uns ein Tuk-Tuk von Ort zu Ort brachte. Ein Tempel blieb uns besonders in Erinnerung, weil er teilweise vom Dschungel überwuchert war und noch nicht restauriert wurde. So fühlten wir uns beim Erkunden wie Indiana Jones auf einem seiner Abenteuer.

Am Abend besuchten wir eine Show im Zirkus von Siem Reap. Die Artisten werden alle in einer Zirkusschule in Battambang ausgebildet. Die Ausbildung ist gratis, weshalb viele Jugendliche diese Chance nutzen um der Armut zu entfliehen. Die Show war lustig und unterhaltsam, weil immer wieder Touristen und Expats auf die Schippe genommen wurden. Ausserdem wurden halsbrecherische Stunts gezeigt und alles ohne Sicherheitsnetz.

Am nächsten Morgen gingen wir früh aus den Federn, um der brütenden Nachmittagshitze zu entfliehen. Wir hatten wieder ein Tuk-Tuk mit Fahrer gemietet und schauten uns den Little Circuit an. Wir starteten bei einem dschungelüberwucherten Tempel, wo der Film Tomb Raider mit Lara Croft gedreht wurde. Leider hatte der Tempel etwas von seinem wilden Charakter verloren, weil viele Stellen restauriert wurden und alles mit Holzpfaden begehbar war. Gerade vor beliebten Fotostellen wurden regelrechte Podeste aufgebaut, damit wirklich jeder ein Foto von sich schiessen kann. Kurz nach dem Mittag machten wir uns wieder auf den Rückweg und flüchteten in unser klimatisiertes Zimmer.

An unserem letzten Tag in Siem Reap klingelte unser Wecker bereits um vier Uhr morgens. Wir mussten so früh aufstehen, weil wir uns den Sonnenaufgang vor dem grössten Tempel in Angkor Wat anschauen wollten. So fuhren wir in der Dunkelheit mit unserem Tuk-Tuk Richtung Angkor Wat und sahen in der Ferne schon tausende Lichter von Taschenlampen. Leider waren wir nicht die einzigen, die den Sonnenaufgang anschauen wollten. Wir konnten uns aber einen Platz in der ersten Reihe sichern und so baute ich aus Rucksack und Kameratasche ein etwas instabiles Stativ um Fotos mit Langzeitbelichtung zu machen.

Der Sonnenaufgang war nicht so berauschend aber das frühe Aufstehen hat sich trotzdem gelohnt. Alleine schon um die vielen Leute zu sehen, die um die besten Plätze kämpften. Nach dem Sonnenaufgang gingen wir in den Tempel, wo die Khmer-Steinmetze die Wände eindrücklich verziert haben. Danach gingen wir weiter um die letzte Stadt des Khmer-Reiches anzuschauen – Angkor Thom.

Angkor Thom ist eine riesige Anlage mit zahlreichen Tempeln, welche von einer Mauer mit Wassergraben umgeben ist. In der Mitte befindet sich der Tempel Bayon, der aus über 50 Türmen mit in Stein gemeisselten Gesichtern besteht. Die Gesichter sollen Buddha darstellen, allerdings haben sie eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem König, der den Tempel errichten liess.

Die Tempel in Angkor Wat waren ein absolutes Highlight unserer Reise und ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Unser nächstes Ziel ist Nordthailand, welches wir mit dem Flugzeug von Siem Reap aus erreichen.