Besuch beim König in Phnom Penh

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Kambodscha
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Unsere nächste Station in Kambodscha ist die Hauptstadt Phnom Phen. Als die Roten Khmer an der Macht waren, hatten Sie alle Bewohner aus dieser Stadt vertrieben und sie zu Feldarbeit auf dem Land gezwungen. Wer sich dem widersetzte, wurde festgenommen und auf den berüchtigten Killing Fields hingerichtet. Ungefähr 2 Millionen von insgesamt 7 Millionen Einwohner fielen den Roten Khmer zum Opfer.

Heute hat sich Phnom Phen aber in eine florierende Metropole entwickelt, die viele Touristen anlockt – auch wenn es hier etwas ruhiger zugeht als in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Wir starteten mit einem Besuch zum zentralen Markt, um unsere Garderobe etwas aufzustocken. Am Markt ist hartnäckiges Feilschen angesagt, sonst zahlt man auch mal das Dreifache des normalen Preises.

Markt in Phnom Penh

Nach dem Markt machten wir uns auf zum Königspalast. Kambodscha hat noch einen König der mit seiner Familie im Palast wohnt. Wir konnten aber dennoch zahlreiche Gebäude auf dem Gelände besuchen und kriegten einen ersten Eindruck von der berühmten Khmer Architektur.

Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Tuk-Tuk zu den Killing Fields, die etwas ausserhalb von Phnom Phen liegen. Wir teilten das Tuk-Tuk mit einem Pärchen aus den USA. Colin und Sara sind schon fast ein Jahr am Stück unterwegs und bloggen auch fleissig.

Bei den Killing Fields angekommen bemerkten wir gleich die bedrückende Stimmung, die dieser Ort ausstrahlt. Auf dieser kleinen Waldlichtung wurden tausende Menschen von den Roten Khmer exekutiert und in Massengräber geworfen. Dabei reichte es teilweise schon wenn man eine Brille trug oder eine Fremdsprache beherrschte, um als Verräter verhaftet zu werden.

Die Roten Khmer nutzten einfachste Werkzeuge für die Exekutionen, weil Gewehrkugeln zu teuer waren. Selbst Babys blieben nicht verschont und wurden mit den Köpfen gegen den Killing Tree geschlagen, um keine Kugel zu verschwenden.

Die Massengräber wurden grösstenteils ausgehoben und die Schädel der Verstorbenen werden in einer Gedenkstupa aufbewahrt. Allerdings kommen bei starkem Regen immer noch Knochen und Kleidungsstücke zum Vorschein, welche an das unglaubliche Leid der kambodschanischen Bevölkerung zu dieser Zeit erinnern.

Nachdem wir die Killing Fields mit einem etwas mulmigen Gefühl verlassen hatten, besuchten wir das Foltergefängnis Tuol Sleng. Hier wurden politische Gefangene der Roten Khmer festgehalten und unter Folter zu Geständnissen gezwungen. Von allen Häftlingen wurde ein Foto gemacht – meist vor und nach der Folterung.

In Phnom Phen konnten wir uns intensiv mit den Roten Khmer und ihren Gräueltaten auseinandersetzen und wir sind immer noch geschockt, wie Menschen zu so etwas in der Lage sind. Von der Hauptstadt aus geht unsere Reise weiter Battambang.