Inselhopping an der Ostküste

Von Sukhothai aus machten wir uns auf eine ewig lange Busfahrt an die Ostküste von Thailand. Die Fahrt führte uns nach Bangkok, wo wir in einen Minibus einstiegen und zusammen gequetscht mit anderen Thais nach Trat fuhren. Wir verbrachten dort die Nacht in einem billigen Hotel und am nächsten Morgen konnten wir endlich die Fähre nach Koh Chang nehmen, die grösste der vielen Inseln im Osten.

In Kho Chang angekommen wurden wir gleich von einem Taxi stehen gelassen und wir dachten schon wir müssten eine weitere Stunde am Fähranleger ausharren. Die Nerven lagen blank aber nach ungefähr einer viertel Stunde hielt doch noch ein Taxi an und nahm uns mit. Das Taxi brachte uns zum Jungle View wo wir für zwei Nächte ein Bungalow gemietet hatten. Am ersten Tag wollten wir eigentlich eine kleine Wanderung durch den Dschungel ins Innere der Insel machen. Diese wurde aber durch einen Platzregen und einen kleinen Welpen, der seine Mama suchte, unterbrochen.

Am zweiten Tag spannten wir am langen Sandstrand über der Strasse aus. Gegen Abend war im Jungle View richtig was los. Eine Live-Band spielte alte Rock-Klassiker und wir trafen ein deutsches Pärchen, die uns einiges über die Insel erzählen konnten.

Das komplette Gegenteil ist unser nächstes Ziel – die Insel Kho Wai. Auf dieser Insel gibt es keine Strassen und auch kein Strom. Wir gaben also für drei Tage jeglichen Komfort auf, durften uns allerdings wie Robinson Cruso fühlen. Schon die Anfahrt war beschwerlich. Die Fähre konnte uns aufgrund der hohen Wellen nicht direkt bei unserem Resort absetzen. So mussten wir mit unseren schweren Rucksäcken einmal quer über die Insel laufen. Am Hotel angekommen machten wir uns gleich auf zu einem wunderschönen Strand. Allerdings wurden wir gleich von einem Hotelmitarbeiter vertrieben. Nachdem wir ihm klargemacht hatten, dass wir hier übernachten und keine Tagestouristen sind, liess er uns in Frieden.

Unseren Frieden hatten wir auch, weil auf der Insel konnte man nichts machen ausser am Strand faulenzen. So wurde es uns bereits gegen Abend etwas langweilig und wir hatten immer noch einen ganzen Tag vor uns. Beim Abendessen trafen wir aber noch ein Rentner-Pärchen aus Irland. Den Beiden scheint die Einsamkeit hier gar nichts auszumachen, denn sie verbringen jeweils sechs Monate pro Jahr auf dieser Insel.

Am nächsten Tag machten wir uns auf um die restlichen Strände der Insel zu erkunden, weil der Strand vor unserem Resort von Russen aus Kho Chang überrannt wird. Das Pärchen hat uns einen Strand am einen Ende der Insel empfohlen. Allerdings führte der Weg dorthin durch die Anlage wo wir bereits einmal vertrieben wurden.

Wir machten uns trotzdem auf den Weg und keine fünf Minuten später kreuzte der wütende Besitzer auf. Er machte uns darauf aufmerksam, dass dieser Weg privat ist und wir nicht zum anderen Strand können. Wir erklärten ihm dann, dass die Strände in Thailand dem König gehören und er uns den Zutritt nicht verweigern kann. Er meinte dann nur der Weg sei privat und wir können den Strand gerne über das Wasser erreichen. Natürlich haben wir die Herausforderung angenommen und wir kämpften uns durch die Wellen bis wir doch noch an dem einsamen Strand ankamen.

Nach den ganzen Auseinandersetzungen waren wir froh, dass uns die Fähre am nächsten Tag abholte um uns nach Kho Kood zu bringen. Kho Kood war lange Zeit ein Reiseziel der Reichen und Schönen doch in letzter Zeit eröffneten auch ein paar erschwingliche Unterkünfte. Wir hatten eine super Unterkunft direkt am Fluss und nach den ganzen Strapazen auf Kho Wai waren wir froh wieder in der Zivilisation gelandet zu sein.

Das Hotel hatte sogar kostenlose Kajaks und so machten wir damit einen kleinen Ausflug zu einem nahegelegenen Wasserfall. Um den Wasserfall konnte man super baden und es hatte sogar Fische, die an den Füssen knabbern wie bei einem Fish SPA.

Nach der Party-Insel Koh Chang, der Einsamkeit von Kho Wai und der relaxten Atmosphäre von Kho Kood, fühlte wir uns bereit für die laute Hauptstadt Bangkok.