Entlang der Elbe nach Magdeburg

Von Fabian
Dieser Beitrag ist Teil der Serie Velotour
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Nach dem Fehlstart in Dänemark fuhr ich mit dem Zug zurück nach Hamburg und verbrachte die Nacht im Massenschlag in einem Hostel. Leider habe ich mein Zelt immer noch nicht aufgestellt, aber das Wetter sah am nächsten Morgen schon einiges vielversprechender aus.

Morgens um Sieben in Hamburg

So fuhr ich von der Hamburger Innenstadt los und folgte dem morgentlichen Verkehr entlang des Hafens. Die Aussicht auf die Containerterminals und allgemein die Stimmung an diesem Morgen war sehr befreiend. Es fühlte sich an als hätte meine Tour jetzt wirklich gestartet.

Dank super Velowegen war ich schon bald aus der Stadt draussen und folgte der Elbe immer weiter nach Osten. Die Region wurde immer ländlicher und eine Zeit lang konnte ich dem Verlauf der Elbe nicht mehr genau folgen. Der Weg war aber sehr gut beschildert so hatte ich keine Mühe mit der Orientierung.

On the road…

Später kam ich wieder zurück an die Elbe obwohl diese nicht direkt zu sehen war, den der Fluss kann sich schnell ausbreiten und ein Vielfaches seiner Breite einnehmen. Deshalb hat man entlang des Flusses Dämme gebaut und neben oder auf diesen Dämmen kann man wunderbar Velo fahren.

Mit der Zeit tauchten dann auch alte norddeutsche Häuser auf und man hörte immer wieder ein freundliches Moin! So verging die Zeit schnell und spontan entschied ich mich bei einem etwas verlassenen Gasthaus anzuhalten und mir ein Bier zu gönnen.

Es begrüsste mich eine alte Dame und brachte mir mein Bier und ehe ich mich versah hielten noch zwei Gruppen an und ein älteres deutsches Päärchen setzte sich gleich an meinen Tisch. Wir hatten eine gute Unterhaltung und sie empfahlen mir den Camping Platz in Radegast, wo ich wenig später dann auch mein Zelt aufschlug (Endlich!). Als ich das Restaurant verliess fragte mich die alte Wirtin noch:

Junger Mann! Sie haben aber noch etwas mehr zum anziehen als diese dünnen Hosen wenn sie heute Nacht campen wollen!

Ich versicherte ihr dass ich sogar an Thermosunterwäsche gedacht habe und ging dann weiter Richtung Campingplatz. Der Campingplatz wurde von einem Holländer geführt und ich konnte mir ein ruhiges Plätzchen schnappen. Das Zelt war im Nu aufgebaut und darum reichte es noch für einen kleinen Spaziergang durch das angrenzende Dorf.

Danach wurde ich von dem Herrn aus dem Restaurant noch zu einem Schwarzbier eingeladen und dann war auch schon Zeit für meine erste Nacht im Zelt.

Mein erster Zeltplatz

Am nächsten Tag fuhr ich weiter Richtung Hitzacker und wechselte mehrmals die Seite der Elbe. Hier ist mir auch aufgefallen, dass die Elbe früher die Grenze zur DDR war und auf der linken Elbeseite ein grüner Streifen entlang des Flusses führt, wo früher der Grenzzaun war. Unterwegs sah man auch immer wieder Schilder und Gedenkstätten welche an diese Zeit erinnern.

Mein nächster Campingplatz war in Gartow im damaligen Westdeutschland. Ich war aber immer noch auf der Ostseite und musste mit einer Fähre wieder das Ufer wechseln. Das sollte aber kein Problem sein da laut Karte gleich in der Nähe von Gartow eine Fähre sein sollte.

Leider stand auf der Karte nicht, dass die Fähre wegen Nierigwasser ihren Betrieb eingestellt hatte. Ich war schon ziemlich erschöpft und es begann auch schon dunkel zu werden, aber mir blieb keine andere Wahl als die 12 Kilometer zur nächsten Fähre zu fahren, dann überzusetzen und dass ganze wieder zurück. Dann waren es nochmals 12 Kilometer nach Gartow und der Campingplatz hatte auch schon geschlossen.

Endlich in Gartow!

Ich konnte aber telefonisch jemanden erreichen und konnte mein Zelt auf einer schönen Wiese aufschlagen. Dann ging es für mich noch kurz unter die Dusche und dann endlich in den Schlafsack.

Zweite Nacht im Zelt

Am nächsten Morgen machte ich mich auf Richtung Wittenberge und kam an zahlreichen Städtchen mit schöner Altstadt vorbei. Langsam war ich richtig in Ostdeutschland angekommen. Der Dialekt änderte sich und auch die Dörfer waren anders als noch am oberen Teil der Elbe.

Wieder rüber in den Osten

In Tagermünde konnte ich beim dortigen Wassersportverein mein Zelt aufstellen. Dazu musste ich mich beim Hafenmeister melden und der zeigte mir eine schöne Wiese für mein Zelt. Dort war bereits ein älterer Radfahrer einquartiert und am Abend gab er mir noch einige Tipps für meine Weiterreise.

Soweit war das Wetter immer trocken gewesen, aber dass soll sich am nächsten Morgen ändern. Schon früh fängt es an zu tröpfeln und der Regen wurde immer stärker bis ich am Nachmittag völlig durchnässt war. Unterwegs habe ich noch den Radfahrer von gestern angetroffen und so fuhr ich die Strecke bis Magdeburg mit ihm zusammen.

Es hat den ganzen Tag in Strömen geregnet und als endlich Magdeburg vor uns auftauchte war ich heilfroh endlich dort zu sein. Allerdings ist die Stadt grösser als ich gedacht habe und so benötigten wir sicher noch eine halbe Stunde bis ins Zentrum.

Regen den ganzen Tag

Weil das Wetter in den nächsten Tagen nicht besser wurde, entschied ich mich spontan in den Zug zu steigen und nach Frankfurt zu fahren. Von dort plante ich dann dem Rhein entlang bis nach Hause zu radeln.

Frankfurt bei Nacht angekommen

Da im ICE schon alle Fahrradplätze ausgebucht waren musste ich mit den RegioExpress Zügen nach Frankfurt. Das dauerte zwar 6 Stunden aber ich war immerhin im Trockenen und hatte sonst sowieso nichts vor. Nach dreimal Umsteigen kam ich dann so um elf Uhr in Frankfurt an und nahm für eine Nacht nochmals ein Bett im Hostel.